Über 11 Mio.: Radfahren boomt auch im Winter
11,7 Millionen Radfahrerinnen und Radfahrer sind 2022 an den insgesamt 18 automatischen Wiener Radverkehrszählstellen gezählt worden. Die Zahl der Registrierstellen wurde um fünf erhöht. Die Mobilitätsagentur Wien vermeldete am Donnerstag, dass die Argentinierstraße für den Radverkehr zunehmend an Bedeutung gewinnt - und dass die Fahrräder zunehmend auch in Herbst und Winter in Betrieb bleiben.
"Ich freue mich sehr, dass das klimafreundliche Radeln in Wien weiterhin so beliebt ist - und zwar das ganze Jahr über", kommentierte Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) diese Entwicklung. Der Ausbau der Radwege sei ihr ein wichtiges Anliegen. Sima erinnerte an den Start der Radwegoffensive im Vorjahr, die Hauptradwegenetz-Infrastruktur sei so um 17 Kilometer erweitert worden. Erstmals seien 26 Millionen Euro in den Radwegeausbau investiert worden. In Kürze würde das Ausbauprogramm für 2023 mit weiteren Projekten präsentiert, kündigte Sima an.
Die Argentinierstraße gilt als wichtige Radverbindung zwischen dem Stadtentwicklungsgebiet im Sonnwendviertel in Wien-Favoriten, Hauptbahnhof und Zentrum. 14 Prozent mehr Radfahrende als im Vorjahr und somit erstmals über eine Million wurden dort gezählt. Diese Entwicklung zeige, "wie notwendig die Umgestaltung dieser Radhauptverbindung zur Fahrradstraße ist", wurde Wiens Radverkehrsbeauftragter Martin Blum zitiert - sie wurde im Frühjahr 2022 durch eine Befragung entschieden, der Bau startet im Herbst.
Auf konstant hohem Niveau sind die Zählstellen Operngasse, Opernring, Praterstern und Lassallestraße - ebenfalls mit jeweils deutlich über einer Million Radfahrenden. Entlang der Lassallestraße entsteht derzeit - als Teil von Wiens erstem "Mega-Radhighway" von der Donaustadt in die City - ein über vier Meter breiter Zwei-Richtungsradweg, er soll das Radfahren komfortabler und sicherer machen.
Der Rekordtag 2022 fiel indes auf den 11. Mai, da wurden 10.462 an der Zählstelle Opernring registriert. Die beliebtesten Radfahr-Monate waren Mai und Juni, und der Mai 2022 war mit einem Zuwachs von mehr als 33 Prozent gegenüber 2021 insgesamt rekordverdächtig. Jedoch erleben auch die Herbst- und Winter-Monate einen Boom: Im November 2022 betrugt der Zuwachs 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr und bereits Jänner 2022 wurden trotz Kälte und Nässe zehn Prozent mehr Radfahrende als im Jahr davor gezählt. Ein leichter Rückgang war 2022 in den Sommermonaten zu verzeichnen: einerseits wäre nach zwei Pandemie-Sommern wieder verstärkt in die Ferne gereist worden, auch gab es 2022 deutlich mehr Hitze-Tage mit über 30 Grad als im Sommer davor, erklärte die Mobilitätsagentur diese Tendenz. (apa)
