Breitensee: Park, Markt oder was?
In Penzing gibt es jetzt einen neuen Anlauf für die Umgestaltung des Platzes vor der Schnellbahnstation Breitensee. Der Bezirk lädt diese Woche die Anrainer*innen dazu ein, ihre Vorschläge einzubringen. Die Wirtschaftskammer hat ihre Pläne bereits am Dienstag präsentiert, und zwar soll am derzeitigen oberen Teil des Ludwig-Zatzka-Park, Wiens erster klimafitter Markt entstehen. Was die Anrainer*innen davon halten, Vanessa Kogler und Martina Feichtinger auf Lokalaugenschein.
BV Schüchner: Aufenthaltsqualität erhöhen
Ein paar Bäume, ein paar Bankerl, eine Umkehrschleife für den 49er und eine Fahrbahn, so schaut der obere Teil des Ludwig-Zatzka-Park gleich bei der Schnellbahn-Station Breitensee aktuell aus. Pläne für eine Art Penzinger Hauptplatz hat es schon vor Jahren gegeben. Umgestaltet wurde in den vergangenen Jahren aber nur der untere Parkteil (W24 hat berichtet). Jetzt gibt es von Seiten der Bezirksvorstehung einen neuen Vorstoß. Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner will die Bürger*innen nach ihren Vorstellungen fragen. Derzeit wird im Bereich Drechslergasse gerade ein neuer Zweirichtungsradweg gebaut. Dieser soll bleiben, wie auch die Umkehrschleife. Ansonsten sei aber alles offen. Wichtig sei es die Aufenthaltsqualität am Platz zu erhöhen.
WKW: „1. Klimafitter Markt Wiens“
Pläne für den Platz hat auch die Wirschaftskammer Wien: Entstehen soll dort Wiens erster klimafitter Markt mit Verkaufsständen, Open-Air-Bühne, kleinen Restaurants und begrünten Relaxzonen. An dem Konzept mit unter anderem grünen Strom, E-Ladestationen vor Ort und Solarpaneelen am Dach hat der Bezirksobmann der Wirtschaftskammer Wien, Andreas Eisenbock, fünf Jahre gearbeitet. Der Standort Breitensee habe sich in den letzten Monaten als gut geeignet herausgestellt. Dadurch würde allerdings die bisherige Parkfläche der Wiener Stadtgärten in eine Gewerbefläche umgewandelt werden.
Anrainer*innen gespalten
Die W24-Umfrage zeigt: Die Anrainer*innen sind gespalten. Während sich einige für den Erhalt und eine Aufwertung der Parkfläche aussprechen, können andere dem Marktkonzept viel abgewinnen.
Was passiert mit Matzner-Markt im Grätzl?
Eine weitere Frage ist; was mit dem rund 300 Meter entfernten Wochenmarkt Matzner Markt passiert, der erst im Juli vom Probe- zum Fix-Markt wurde. Laut Schüchner habe sich die Initiative „Lebenswertes Matznerviertel“ sehr für den Markt eingesetzt. Laut Eisenbock sei die Frequenz zu gering, der Markt soll im neuen klimafitten Markt aufgehen.
Tatsächlich hat es im Bereich schon vor Jahrzehnten Marktstände gegeben, wie Aufnahmen aus dem Bezirksmuseum zeigen. „Da war rundherum noch G’stettn. Als der Meiselmarkt gekommen ist, hat man die nicht mehr gebraucht“, erinnert sich eine Anrainerin beim W24-Lokalaugenschein.
Bild: Bezirksmuseum Penzing
Beteiligungstermine: 19.10. und 23.10.
Donnerstagnachmittag (13 bis 16 Uhr) und kommenden Montag (15 bis 18 Uhr) finden jedenfalls die ersten beiden Beteiligungstermine für die Bürger*innen statt. Diese werden auch vom Vertreter der Wirtschaftskammer begrüßt – alle sollen mitreden. Eine Umgestaltung wird dann für 2025 anvisiert. (vk)