Kältewelle: Caritas öffnet Wärmestuben
Die Wiener Caritas hat am Montag von einem völlig überlasteten Kältetelefon berichtet und in diesem Zusammenhang an die Bevölkerung appelliert. "Passanten, die einen offensichtlich wohnungslosen Menschen im Freien antreffen, bitten wir dringend beim Kältetelefon (01-480-45-53) anzurufen", hieß es in einer Aussendung. Weil die Telefone jedoch schon jetzt überlastet seien, wurde gleichzeitig um Geduld im Fall von Wartezeiten gebeten.
"Unsere Telefone laufen angesichts der Kälte gerade heiß", schrieb Caritas-Direktor Klaus Schwertner am Montag auf X (vormals Twitter). Man könne auch ein Mail an kaeltetelefon@caritas-wien.at schicken. Der Andrang in die Notquartiere sei aktuell enorm, so Schwertner. Mehr obdachlose Menschen als üblich konnten übers Wochenende direkt von der Straße in warme Notquartiere vermittelt oder mit dem Kältebus direkt in Unterkünfte gebracht werden, so der Direktor. Wie gefährlich das Leben auf der Straße jetzt sei, zeige sich auch daran, dass die "Streetworkteams und auch die Rettung erste obdachlose Menschen mit Erfrierungen versorgen müssen", schrieb er. Er appellierte an die Wiener zu helfen, dass niemand erfriere. In Wien wurden laut Geosphere Austria am Montag bis zu minus 13 Grad gemessen.
Außerdem öffnet die Caritas Anfang Dezember zum bereits 12. Mal gemeinsam mit dutzenden Pfarren der Erzdiözese Wien die Türen der Caritas-Wärmestuben. Mit insgesamt 42 teilnehmenden Pfarren in Wien und Niederösterreich ist die Anzahl der Standorte in diesem Jahr so hoch wie noch nie. „Noch nie haben so viele Pfarren ihre Räumlichkeiten für die Caritas-Wärmestuben geöffnet. Bei den aktuellen eisigen Temperaturen ist das Angebot der Wärmestuben besonders wichtig. Denn viele Menschen in Österreich sitzen auch im Winter in kalten Wohnungen, weil sie sich schlicht die Heizkosten nicht leisten können. Für wohnungslose Menschen ist die aktuelle Kältewelle besonders hart, für akut obdachlose Menschen kann sie lebensgefährlich sein“, so Klaus Schwertner, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien.
Die Wärmestuben sind für viele Gäste nicht nur ein Ort, um sich aufzuwärmen, sondern auch eine wichtige Möglichkeit für sozialen Anschluss und persönlichen Austausch. „Gerade die Vorweihnachtszeit ist für Menschen, die sich einsam fühlen, besonders schwierig. Ein offenes Ohr, um über die eigenen Sorgen zu sprechen oder einfach über Alltägliches zu plaudern, kann für betroffene Menschen einen wesentlichen Unterschied machen. Die freiwilligen Helfer*innen der Wärmestuben schenken ihren Gästen die Zeit für ein gemeinsames Gespräch und schaffen so einen Raum von Gemeinschaft und ein Gefühl des Willkommenseins“, so Schwertner.