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Donauinselfest: "Es gibt nichts, was es nicht gibt" Donauinselfest: "Es gibt nichts, was es nicht gibt"
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Donauinselfest: "Es gibt nichts, was es nicht gibt"

Mehr Tagesprogramm, neue Recruiting-Area und ein Mitmach-Projekt: DIF 23 sucht #momentewiediese.
Vanessa Kogler
Donnerstag, 02. März 2023
Verfasst am 02.03.2023 von Vanessa Kogler

Das Wiener Donauinselfest feiert heuer einen Runden: Zum 40. Jubiläum, das vom 23. bis 25. Juni stattfindet, will man den Pfad weg von der reinen Konzertparty hin zum Ganztagesevent weiter beschreiten. Deshalb wird das Nachmittagsangebot ausgebaut, kündigte Projektleiter Matthias Friedrich am Mittwoch u.a. Tanzkurse und einen Edelstoff-Designmarkt an. Anlässlich des Geburtstags ist zudem ein Buchprojekt mit der Schriftstellerin Julya Rabinowich geplant.

Tanzkurse, Yoga und Design-Pop-up-Markt

Einblicke ins Line-up wollten sich die Organisatoren in der Pressekonferenz noch nicht entlocken lassen. Die internationalen und heimischen Acts, die an den drei Tagen die diversen Bühnen bespielen werden, sollen Ende Mai bei einem eigenen Termin vorgestellt werden. Also fokussierte man heute auf das Rahmenprogramm. So soll es zusätzlich zum bewährten Sport- und Kinderangebot Neuerungen wie Tanzkurse, Yoga- und Fitnessstunden, Nordic Walking und einen Pop-up-Markt für junge Designerinnen und Designer geben. Das alles werde aber nicht zulasten der abendlichen Auftritte gehen, versicherte Friedrich: "Wir haben nicht vor, das Programm am Abend zu kürzen - ganz im Gegenteil. Sie werden positiv überrascht sein."

40 Kurzgeschichten als Buchform

"#momentewiediese" haben die Veranstalter als Motto für die Geburtstagsausgabe des "größten Freiluftfestivals Europas" auserkoren. Passend dazu sind Besucherinnen, aber auch Künstler und Mitarbeitende aufgerufen, online "ihre persönliche Donauinselfest-Geschichte" zu erzählen. Die Autorin Julya Rabinowich wird die Einsendungen sichten und daraus 40 Kurzgeschichten drechseln, die als Buch im Amalthea Verlag erscheinen und im Herbst bei der Buch Wien präsentiert werden sollen.

Neue Recruiting-Area

Barbara Novak, Landesparteisekretärin der Wiener SPÖ, die das Inselfest veranstaltet, zeigte sich stolz, dass es diesmal nicht nur auf, sondern auch abseits der Bühne einen 50-Prozent-Frauenanteil gebe - etwa auch in den eher männlich dominierten Bereichen Bühnenbau oder technischer Support. Das Donauinselfest soll heuer außerdem auch einen leichten Anstrich von Jobmesse bekommen. Angesichts des Personalnotstands in vielen Branchen wird eine "Recruiting Area" eingerichtet, in der nach derzeitigem Stand rund 40 Unternehmen um potenzielle künftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werben können. Die Firmen kämen dabei nicht nur aus dem stadtnahen Bereich, versicherte Novak.

Vom "Frühlingsfest" zum "Inselfest"

Das Donauinselfest gibt es bei freiem Eintritt - nach einer Art Softstart als "Kulturelles Frühlingsfest" - seit 1984. Seit damals kamen laut Rechnung des Organisationsteams mehr als 60 Mio. Menschen zu den Auftritten der rund 10.000 Künstlerinnen und Künstlern, um 1987 bei 11,2 Grad zu frieren oder 2002 bei 32,1 Grad zu schwitzen. Wurden am Anfang noch "Greißler und Fleischhacker" als Geldgeber angefragt, wie sich Initiator und SPÖ-Wien-Urgestein Harry Kopietz heute erinnerte, gibt es inzwischen längst Sponsoringverträge mit großen Unternehmen und eine millionenschwere Förderung der Stadt, um die Sause alljährlich auf die Beine zu stellen. Auch Corona konnte daran nichts ändern - auch wenn 2020 und 2021 teils strikte Publikumslimits und Maßnahmen bis hin zur Sitzpflicht bei Konzerten eingehalten werden mussten.

Auch W24 wird heuer wieder mit der Heurigen-Bühne auf der Kulturinsel vertreten sein und an allen drei Inseltagen live berichten. (apa/vk)