Erika Weinzierl-Platz in Mariahilf
Seit Dienstag ist der Platz vor der Pfarrkirche Mariahilf an der Ecke Barnabitengasse Mariahilfer Straße nicht mehr namenlos. Die Bezirksvertretung beschloss diesen zentralen Ort im Bezirk, der Historikerin und engagierten Kämpferin gegen Antisemitismus Dr.in Erika Weinzierl zu widmen. Damit schreibt sich ihr wissenschaftliches Werk zur Aufarbeitung der NS-Zeit und ihr zivilgesellschaftliches Engagement für die Erinnerungskultur in das Gedächtnis der Stadt ein.
Die Benennung des Platzes vor der Mariahilfer Kirche nach der Zeithistorikerin vereint das Gedenken mit Erika Weinzierls persönlicher Geschichte. Die Zeithistorikerin war u.a. in der Katholischen Studentenseelsorge und Hochschuljugend aktiv, hatte sich in der NS-Zeit der Widerstandsgruppe rund um den katholischen Geistlichen Karl Strobl angeschlossen und stand nach dem Krieg dem Institut für kirchliche Zeitgeschichte an der Universität Salzburg vor. Der Erika-Weinzierl-Platz ist auch ein weiterer Ausdruck im Bestreben der Stadt, das Ungleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Straßennamen in Wien abzumildern und die bedeutende Rolle von Frauen in der Geschichte Österreichs im öffentlichen Raum sichtbarer zu machen.