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Wohnscheibe statt Turm am Heumarkt Wohnscheibe statt Turm am Heumarkt
Wirtschaft

Wohnscheibe statt Turm am Heumarkt

Projektbetreiber Wertinvest hat am Mittwoch neue Pläne vorgestellt. Jetzt hofft man auf Weltkulturerbe-Erhalt.
W24 Redaktion
Mittwoch, 28. Juni 2023
Verfasst am 28.06.2023 von W24 Redaktion

Der Hochhausturm beim umstrittenen Heumarkt-Projekt in Wien scheint endgültig Geschichte: Projektbetreiber Wertinvest hat am Mittwoch neue Pläne vorgestellt. Demnach verzichtet man auf den einst mit einer Höhe von 74 Metern vorgesehenen Turm zugunsten einer "Wohnscheibe" mit 56,5 Metern Höhe. Keine wesentlichen Beeinträchtigungen für das historische Zentrum der Stadt habe wiederum ein Feststellungsverfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ergeben.

Der Neubau des Hotel Intercontinental ist den derzeitigen Plänen zufolge mit 47,85 Meter dimensioniert, die Wohnscheibe soll im rechten Winkel dazu errichtet werden. Zwischen Hotelkomplex und Konzerthaus wird sich das Heumarktgebäude befinden. Der Entwurf sieht außerdem eine zentrale Freifläche von etwa 6.000 Quadratmetern vor, die im Winter als Eislauffläche für den Wiener Eisverein dienen soll und sonst als öffentlicher Platz fungiert. Somit erreiche man, dass die visuelle Beeinträchtigung "nicht mehr schwerwiegend" sei, hieß es in den Presseunterlagen mit Verweis auf das neue Heritage Impact Assessment von Welterbeexperte Michael Kloos.

Das Projekt Heumarkt beschäftigt seit Jahren die Wiener Politik und diversen Interessensvertreter. Aufgrund der drohenden Aberkennung des Weltkulturerbe-Status für die Innere Stadt durch die UNESCO wurde der Entwurf schon einmal redimensioniert. Das reichte den Welterbe-Schützern nicht, weshalb Wien auf der Roten Liste landete. Mit den nun präsentierten Plänen könne man allen Ansprüchen gerecht werden. "Unser Ziel war es, ein welterbeverträgliches Projekt vorzulegen, das gleichzeitig über eine hohe architektonische Qualität verfügt und alle Vorteile für die Menschen in Wien sicherstellt", so Wertinvest-Geschäftsführerin Daniela Enzi. (APA/Red)