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Schulbeginn: Neue Lehrer*innen weiterhin gesucht Schulbeginn: Neue Lehrer*innen weiterhin gesucht
Bildung

Schulbeginn: Neue Lehrer*innen weiterhin gesucht

1.500 Lehrkräfte zuletzt neu angestellt. 31 Posten derzeit in der Pflichtschule nicht besetzt.
W24 Redaktion
Freitag, 01. September 2023
Verfasst am 01.09.2023 von W24 Redaktion

In Wien starten am Montag 242.000 Kinder und Jugendliche in das neue Schuljahr. Darunter sind auch 20.000 Taferlklassler, die zum ersten Mal die Schulbank drücken werden, wie Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) und Bildungsdirektor Heinrich Himmer am Freitag in einer Pressekonferenz erläuterten. Herausfordernd bleibt die Personalsituation. In den vergangenen Wochen sind jedoch 1.500 Pädagoginnen und Pädagogen neu angestellt worden, betonte man.

"Es ist ein Faktum, dass es in ganz Österreich einen Lehrermangel gibt", sagte Wiederkehr. Noch vor nicht allzu langer Zeit seien junge Menschen vom Bund davor gewarnt worden, den Beruf zu wählen, da man keinen Job bekommen werde. Somit sei der Mangel auch zum Teil auch hausgemacht, beklagte er.

Rein rechnerisch erscheint die Anzahl der in Wien nicht besetzte Posten nicht allzu hoch zu sein. Laut Wiederkehr fehlen im Pflichtschulbereich aktuell 31 Lehrer. Dies seien gerade 0,2 Prozent der rund 16.000 Lehrkräfte dieser Schulformen. Allerdings stehen auch viele Menschen in den Klassen, die über keine - oder zumindest noch keine abgeschlossene - pädagogische Ausbildung verfügen. In Wien sind dies etwa im kommenden Schuljahr 100.

Die Quereinsteiger werden von Mentoren begleitet und besuchen Weiterbildungen an der Pädagogischen Hochschule. Gesucht wird vor allem für die Fächer Mathematik, Chemie oder Physik. Lediglich bei den Fremdsprachen gibt es noch immer mehr Bewerberinnen und Bewerber als Jobs. Wiederkehr sprach sich heute auch einmal mehr dafür aus, den Quereinstieg in der Volksschule möglich zu machen. Dies sei vom Bildungsministerium derzeit nicht gewünscht, kritisierte der Stadtrat.

Auch Lehramtsstudierende wurden bzw. werden engagiert. Hier wurde zuletzt auch eine Kooperation mit der Universität Bratislava geschmiedet, wobei Studierende der Germanistik eingestellt werden, wie Himmer erläuterte. Doch nicht nur junge Menschen unterrichten. Der älteste Lehrer in Wien ist 78 Jahre alt.

Um den Einstieg generell zu erleichtern, werde man im September heuer auf alle bürokratischen Anforderungen verzichten, die nicht gesetzlich vorgegeben sind, versprach der Bildungsdirektor. Erhebungen, die nicht nötig sind, werden etwa nicht durchgeführt. Und: Das erste Gehalt kommt für Neueinsteiger Mitte September aufs Konto. Bisher war dies erst Mitte Oktober der Fall.

Ob kommende Woche in allen Volksschulklassen auch klassenführende Lehrkräfte anzutreffen sind, ist laut Himmer noch nicht genau vorherzusagen. "Wir könnten mehr brauchen", stellte er klar. Die Garantie, dass in allen 3.600 Klassen ab dem ersten Tag eine zuständige Lehrkraft stehe, die auch vier Jahre bleibe, könne man nicht geben. Es seien aber Lösungen mit den Schulleitungen erarbeitet worden - etwa, dass sich falls nötig zwei Teilzeitkräfte eine Klasse teilen.

Als wichtigen Schwerpunkt bezeichnete man auch die finanzielle Entlastung von Familien. So werde etwa das Mittagessen in Ganztagesschulen ab dem Schulstart heuer gratis angeboten. Auch Kosten von mehrtägigen Schulveranstaltungen würden stärker gefördert. Der Anspruch auf Unterstützung ist nun bereits ab einer dreitägigen Veranstaltung möglich. Bisher musste sie fünf Tage dauern. Auch bei der Beschaffung von Unterrichtsmaterialien in den Pflichtschulen greife man Betroffenen unter die Arme.(apa)