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Stadtregierung: Rot-Pink erhöht Mietbeihilfe Stadtregierung: Rot-Pink erhöht Mietbeihilfe
Politik

Stadtregierung: Rot-Pink erhöht Mietbeihilfe

Rot-Pink beschließt im Wien Museum Maßnahmen gegen die Teuerung.
W24 Redaktion
Donnerstag, 18. Jänner 2024
Verfasst am 18.01.2024 von W24 Redaktion

Die Mietbeihilfe in Wien wird novelliert - und aufgestockt. Die Leistung steht Personen zu, die auch Mindestsicherung beziehen. Es werden sowohl der Kreis der Berechtigten als auch die Beträge erweitert bzw. erhöht. Details dazu wurden am Donnerstag nach der Klausur der rot-pinken Stadtregierung in einer Pressekonferenz mit Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) und Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) verkündet.

Mit der Maßnahme sollen die gestiegenen Wohnkosten abgefedert werden, hieß es. Im Fokus stehen vor allem Familien. Vorgerechnet wurde etwa, dass eine alleinerziehende Person in der Mindestsicherung mit zwei Kindern und einer monatlichen Miete von 650 Euro künftig aufgrund geänderter Kriterien statt 163,95 Euro pro Monat 361,04 Euro Mietbeihilfe erhält. Dies ist eine Steigerung von rund 120 Prozent.

Armutsbetroffene Menschen, so wurde heute betont, hätten viel stärker mit der Teuerung zu kämpfen als die Durchschnittsbevölkerung. Die Leidtragenden seien in erster Linie Kinder, wie sich aus einer Untersuchung im Auftrag der Stadt ergeben habe. Die Neuerung soll ab 1. März in Kraft treten.

Ebenfalls Anfang März wird auch die bereits im Landtag beschlossene neue Wohnbeihilfe wirksam. Sie steht bei Bedarf Personen zu, die keine Leistungen aus der Mindestsicherung beziehen, aber akut armutsgefährdet sind. Auch hier wird die Unterstützung ausgeweitet. Die Gesamtkosten für beide Maßnahmen wurden mit rund 150 Mio. Euro jährlich beziffert, wobei auf an die Mindestsicherung gekoppelte Unterstützung laut Hacker rund 60 bis 65 Mio. Euro entfallen dürften.

Bürgermeister Ludwig beklagte, dass Österreich in Sachen Inflation Spitzenreiter in der Europäischen Union sei. Dies sei "kein gutes Signal". Die "Inflationsspirale" drehe sich, weil die Bundesregierung nicht in den Markt eingegriffen habe. Wien lobte er als positives Beispiel, das "gut gewirtschaftet" habe. Man setze darum auch weitere Schritte in Sachen Förderungen.

Geplant sind auch Änderungen bei der sogenannten Neubauverordnung. Mit erhöhten Fördersätzen soll unter anderem gemeinnützigen Wohnbauträgern unter die Arme gegriffen werden. Für Sanierungs- und Dekarbonisierungsmaßnahmen gibt es ebenfalls höhere Darlehen. Hier können auch Mieter, die etwa ihren Gas- gegen einen E-Herd austauschen, Mittel abholen.

NEOS-Chef Christoph Wiederkehr, der unter anderem die Bildungsagenden innehat, verwies etwa auf den Ausbau der kostenfreien Ganztagesschulen und das Gratismittagessen in Bildungseinrichtungen. Zudem habe man auch mit der Abschaffung der GIS-Landesgebühr - auf die der pinke Koalitionspartner gedrängt hat - eine Entlastung vorgenommen, betonte er. (APA)