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Vösendorf: Polizei verstärkt Sicherheit nach Prügel-Attacke Vösendorf: Polizei verstärkt Sicherheit nach Prügel-Attacke
Chronik

Vösendorf: Polizei verstärkt Sicherheit nach Prügel-Attacke

Der Bürgermeister der gleich an Wien angrenzenden Gemeinde, Hannes Koza, ist am Dienstag in einem lokalen Park verprügelt worden.
W24 Redaktion
Mittwoch, 11. Dezember 2024
Verfasst am 11.12.2024 von W24 Redaktion

Nach der Attacke auf Hannes Koza (ÖVP), den Bürgermeister von Vösendorf (Bezirk Mödling), wird wegen des Verdachts der Körperverletzung und der gefährlichen Drohung gegen Unbekannt ermittelt. Für die am (heutigen) Mittwoch stattfindende Sitzung des Gemeinderats kündigte Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner auf Anfrage eine spezielle Überwachung durch zivile und uniformierte Kräfte an. Koza war am Dienstagabend verprügelt und mit dem Umbringen bedroht worden.

Attackiert worden war der Bürgermeister auf dem Heimweg im Schlosspark. Dem ÖVP-Politiker wurde ins Gesicht geschlagen, zudem wurde ihm gedroht, er würde die Gemeinderatssitzung am Mittwoch nicht überleben. Koza erstattete Anzeige und suchte das Krankenhaus für eine Röntgenuntersuchung auf.

Der Bürgermeister hatte Anfang des Jahres mehrfach für Schlagzeilen gesorgt. Im Mai gewann er die vorgezogene Kommunalwahl in Vösendorf deutlich. Ausgangspunkt des Urnengangs waren Erhebungen gegen Koza, Ermittlungen wegen Untreue, Verhetzung und Amtsmissbrauchs wurden im März eingestellt. In Bezug auf den Vorwurf der Urkundenfälschung gab es eine Diversion. Der Ortschef soll im Zuge eines Rechtsstreits nach einem Tweet entstandene Kosten von der Gemeinde refundiert bekommen und eine Anwaltsrechnung selbst "korrigiert" haben. Der Betrag von 1.129,32 Euro soll als Beratungskosten für die Anschaffung eines neuen Feuerwehrautos ausgewiesen worden sein. Koza hat die Summe zurücküberwiesen.

NÖ-Volkspartei spricht von "Tiefpunkt"

Matthias Zauner, Landesgeschäftsführer der Volkspartei NÖ, sprach am Mittwoch von einem "Tiefpunkt der politischen Kultur". Dass ein Bürgermeister tätlich angegriffen werde, "hat in einer Demokratie nichts verloren". Zauner rief nach der Attacke zudem dazu auf, auch Worte mit Bedacht zu wählen.

Während in Deutschland zuletzt vermehrt Angriffe auf Politiker und Wahlkampfhelfer verzeichnet wurden, sind solche in Österreich selten. Für Entsetzen sorgte allerdings Ende Oktober der Mord an einem Bürgermeister im Mühlviertel. Hintergrund des Doppelmords waren jagdliche Streitigkeiten. (APA/Red)

Bild: Facebook/Daniela Koza