Antrag: Wien möchte "kinderfreundlichste Stadt" werden
Wien möchte ganz offiziell zur "kinderfreundlichen Stadt" werden. Konkret wurde beschlossen, die entsprechende UNICEF-Zertifizierung zu beantragen. Gestartet wurde der Prozess am Donnerstag bei der ersten Sitzung des Kinderparlaments im Rathaus. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) unterzeichneten den entsprechenden Vertrag.
Bei diesem handelt es sich um eine Kooperationsvereinbarung. Vorgesehen ist laut Stadt folgender Ablauf: Nach einer Situationsanalyse und Erstellung eines Aktionsplans soll im Sommer 2024 die Verleihung des UNICEF-Kandidatenstatus für das Zertifikat "kinderfreundliche Stadt" erfolgen. Im Anschluss an die Umsetzung des Aktionsplans und einer entsprechende Überprüfung wird die Auszeichnung durch UNICEF-Österreich zuerkannt.
Einige größere Städte weltweit schon mit an Bord
Wien will sich mit der angestrebten Aufnahme in die Liste der bereits zertifizierter Städte einreihen. Zu diesen gehören etwa Bern, Bonn, Houston, Luzern, Lyon oder Marseille. Um die Zertifizierung zu erreichen, müsse die UNO-Kinderrechtskonvention in konkrete, messbare Maßnahmen umgesetzt werden, teilte man mit.
In Wien leben nach Angaben der Stadt mehr als 360.000 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre. Man biete Teilhabe auf unterschiedlichen Ebenen, wurde versichert. Eines der Formate für Partizipation seien die Kinder- und Jugendparlamente.
Die erste Sitzung des Kinderparlaments fand heute im Festsaal des Wiener Rathauses statt. 200 Kids waren mit dabei. Ihnen gaben Ludwig und Wiederkehr das Versprechen, Wien sogar zur kinderfreundlichsten Stadt zu machen. Die Bestrebung, dies zu erreichen, seien auch bereits in der Wiener Kinder- und Jugendstrategie verankert worden, wurde betont.
"Kinder und Jugendliche in Wien sollen in dem Wissen aufwachsen, dass ihre Stimme gehört und ernst genommen wird. Auch in Krisenzeiten haben Kinder und Jugendliche ein Recht darauf, dass ihre Bedürfnisse wahrgenommen und berücksichtigt werden", betonte Bürgermeister Ludwig. Auch Bildungs-Ressortchef Wiederkehr verwies auf die Bedeutung der Partizipation auch für jüngere Menschen: "Wir wollen, dass die Kinder die Regisseure und Komponisten der Stadt werden und weiterhin bleiben." (APA)