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Engerthstraße: Verdächtiger geständig Engerthstraße: Verdächtiger geständig
Chronik

Engerthstraße: Verdächtiger geständig

Der 27-jährige Tatverdächtige zeigt sich nach dem Mord an drei Frauen "grundsätzlich geständig", so die Polizei.
W24 Redaktion
Montag, 26. Februar 2024
Verfasst am 26.02.2024 von W24 Redaktion

Ein nach der Tötung von drei Frauen in einem Wiener Bordell festgenommener Verdächtiger ist nach Angaben der Ermittler "grundsätzlich geständig". Um Tatmotiv und Hintergründe der verheerenden Messerattacke zu klären, die Freitagabend in einem Etablissement im Bezirk Brigittenau begangen worden war, werde der Asylwerber aus Afghanistan (27) weiter einvernommen, so Polizeisprecher Philipp Haßlinger. Die Tat selbst wurde laut APA-Informationen binnen weniger Minuten verübt.

Identitätsfeststellungen laufen noch weiter

Die Opfer seien höchstwahrscheinlich chinesische Staatsbürgerinnen - die Ermittlungen zur sicheren Feststellung ihrer Identitäten waren am Sonntag noch immer im Gang. Die Betreiberin des Studios dürfte nach bisherigem Wissensstand unter den Toten sein, sagte Haßlinger der APA. Die Obduktionen der drei Opfer in Anwesenheit von Kriminalbeamten der Tatortgruppe des Landeskriminalamts sind am Sonntag fortgesetzt worden.

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Eine vierte Frau überlebte die tödliche Messer-Attacke, weil sie sich in einem Nebenzimmer eingesperrt hatte. Sie soll schwer traumatisiert sein. Zudem wurde ihr psychologische Betreuung angeboten.

Wie die APA erfuhr, dürfte sich der 27-Jährige das bei der Tat verwendete Messer eigens für den Angriff auf die Frauen in dem Asia Studio zugelegt haben. Sollte sich dies bewahrheiten, deutet dieser Umstand auf eine geplante Tat hin. Hinweise auf eine wie immer geartete Beziehung zu einem oder mehreren der Opfer haben die bisherigen Einvernahmen hingegen nicht ergeben. Eine Beeinträchtigung des mutmaßlichen Täters durch Drogen oder Alkohol zum Tatzeitpunkt wurde nach aktuellem Ermittlungsstand ausgeschlossen. Die Attacke selbst dauerte offenbar nur einige Minuten, "weniger als zehn", hieß es gegenüber der APA.

Am Sonntagabend wird der Verdächtige in eine Justizanstalt überstellt. Bis dahin wurden die stundenlangen Einvernahmen mit Hilfe einer Dolmetscherin fortgesetzt.

Die Messerattacke, der die drei Frauen zum Opfer gefallen sind, war Freitagabend in einem Bordell in der Brigittenau verübt worden, eine vierte Mitarbeiterin wurde Ohrenzeugin der Tat, während sie sich in einem Zimmer eingesperrt hatte. Der Verdächtige wurde in unmittelbarer Tatortnähe in einer Grünanlage festgenommen. Die Tatwaffe hatte er noch bei sich.

Landstraße: Fahndung läuft

Weiterhin aufrecht war am Sonntag die Fahndung nach einem 53-Jährigen, der nach dem gewaltsamen Tod seiner Frau (51) und Tochter (13) in einer Wohnung im Bezirk Landstraße als Hauptverdächtiger gilt. Die Leichen waren am Freitag entdeckt worden. Die Obduktion der 51-Jährigen ist noch ausständig. Im Fall des Mädchens wurde als Todesursache Gewalt gegen den Hals festgestellt.

Binnen 24 Stunden seien in Wien so viele Frauen von Männern getötet worden "wie im gesamten Jahr 2023", stellte der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) am Sonntag fest. 2023 wurden österreichweit laut den AÖF-Daten 26 Femizide verübt, zusätzlich habe es 51 Mordversuche bzw. Fälle schwerer Gewalt an Frauen gegeben. "Gewalt an Frauen ist ein strukturelles und gesamtgesellschaftliches Problem. Österreich ist das einzige Land in der EU, in dem mehr Frauen als Männer durch Männerhand getötet werden", wurde erläutert. Gewalt "betrifft in Österreich jede dritte Frau", hieß es weiter. Der Verein fordert "eine weitere Stärkung des Opferschutzes für gewaltbetroffene Frauen. Jede Frau in Österreich hat das Recht auf ein gewaltfreies Leben. Die Opfer müssen noch stärker geschützt und die Täter müssen zur Verantwortung gezogen werden".

Von Marion Polaschek, Vorsitzende der Unabhängigen Gewerkschaftsfraktion im ÖGB, kam indes Kritik am "lauten Schweigen seitens der Bundesregierung" und der zuständigen Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP). "Die Haltung, dass in Österreich ohnehin schon so viel gemacht wird und kein akuter Bedarf an neuen Programmen bestehe, ist schlicht nicht mehr haltbar", meinte sie. (APA/Red)

Bild: Wien.gv.at/Screenshot