"wiensucht": Geldjagd in Wien
Donnerstagfrüh im Rathauspark. Max versteckt 20 Euro in einem Buch auf einer Parkbank und filmt das Ganze. Danach postet er das Video auf Instagram. Innerhalb von zehn Minuten kommt der erste „Geldjäger“ angelaufen.
Seit zwei Monaten gibt es den Kanal „wiensucht“ auf Instagram. Die Idee: Geldscheine, in der Regel 10 bis 50 Euro, werden irgendwo in Wien versteckt. Dahinter stehen zwei Personen, die anonym auftreten und nicht erkannt werden wollen.
#cashhunt: Social-Media-Trend
Tatsächlich boomt dies Art von Geldjagd im Netz. Auf Instagram sind unter dem Hashtag „cashhunt“ dutzende Konten zu finden. Allein in Wien gibt es mittlerweile rund fünf weitere Euro-Versteckende. Die Idee zielt darauf ab, dass bei steigender Resonanz, auch Unternehmen in diese Art von „Guerilla Marketing“ investieren wollen.
Mittlerweile hat „wiensucht“ fast 40.000 Follower auf Instagram. Das Durchschnittsalter beträgt 28 Jahre, gut 70 Prozent haben „Wien“ als Wohnort angegeben. Die wachsende Beliebtheit hat viele heimische Unternehmen für Kooperationen angelockt.
Große Community
Max hat mit einem Kollegen nun eine Firma gegründet, um alles professionell abwickeln zu können. Im Interview mit W24 betont er, auch in Zukunft „nicht nur Gutscheine, sondern auch weiterhin Geld verstecken zu wollen“. Dass hinter dem #cashhunt auch ein gewisser Zynismus steckt, findet der Wiener nicht und betont „den Spaß und die Dankbarkeit“, die aus der „wiensucht“-Community zurückkommen würden.
Die Community ist offenbar nicht nur begeistert, sondern auch extrem viel online. Liegt der Fund-Rekord doch bei 1 Minute und 23 Sekunden. Max: „Ein junges Mädchen lief von seiner Wohnung in den Patschen runter auf die Straße.“ Für heute ist die Suche zu Ende, die nächste Geldjagd startet morgen – irgendwo in Wien. (vk)