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Ernst-Happel-Stadion: Diskussion über Dach-Ausschreibung Ernst-Happel-Stadion: Diskussion über Dach-Ausschreibung
Sport

Ernst-Happel-Stadion: Diskussion über Dach-Ausschreibung

Laut Gericht war die Ausschreibung für das Dach des Happel-Stadions korrekt. Die Ziviltechnikerkammer übt aber Kritik
W24 Redaktion
Dienstag, 02. April 2024
Verfasst am 02.04.2024 von W24 Redaktion

Das Ernst-Happel-Stadion bekommt ein neues Dach. Unter anderem, damit es saison- und wetterunabhängig genutzt werden kann. Es ist ein besonderes Bauwerk, das 1931 eröffnet wurde und unter Denkmalschutz steht. Das Bundesdenkmalamt beschreibt das Dachprojekt als „sinnvoll und notwendig“. Letztes Jahr im Herbst beschloss die Stadtregierung die Modernisierung des Stadions. 50 Millionen Euro wurden für das wandelbare Dach eingeplant. Kritik kommt vonseiten der Ziviltechnikerkammer, also der Architekt*innen und Ingenieur*innen. Aber nicht an der Notwendigkeit eines Daches, sondern an der Art der Vergabe.

Bernhard Sommer, der Präsident Ziviltechnikerkammer, kritisiert bei einem Mediengespräch, die Vergabemethode, nämlich ein Totalunternehmer-Verfahren. Die Kammer wünscht sich eine Trennung von Planung und Bauen, als eine Art Qualitätssicherung. Sie kritisiert auch die kurze Frist für die Einreichung. Dem widerspricht das Unternehmen Wiener Sportstätten, das das Projekt Happel-Stadion auch umsetzt. Man habe bei der Ausschreibung die gesetzliche Frist eingehalten. Laut Gericht war die Ausschreibung für das Dach des Stadions korrekt.

Das Büro von Sportstadtrat Peter Hacker begründet, warum die Wiener Sportstätten den Weg des Totalunternehmerauftrags gewählt haben, so:
„Die Aufgabenstellung, das Infield des Ernst-Happel-Stadions temporär zu überdachen, ist eine ingenieurtechnische Herausforderung, bei der jeder Schritt auf den anderen abgestimmt sein muss. Das mobile Dach ist fast doppelt so groß wie bei anderen Stadien in Europa. Bei der Umsetzung sind Fragen der Belastung für das Fundament und das bestehende Dach zu berücksichtigen. All dies erfordert, dass Planung und Ausführung in einer Hand liegen.“

Die Kammer möchte das neue Membran-Dach nicht verhindern, es geht ihr darum, dass alle am Wettbewerb teilnehmen können sollen. Und dass eine detaillierte Planung als Teil eines großen Bauprojekts vielleicht mehr wertgeschätzt wird.