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Regenbogenparade: Tausende demonstrieren für mehr Toleranz Regenbogenparade: Tausende demonstrieren für mehr Toleranz
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Regenbogenparade: Tausende demonstrieren für mehr Toleranz

Laut Veranstalter*innen haben rund 340.000 Menschen an der heurigen Parade teilgenommen, die unter dem Motto "Pride is a demonstration" gelaufen ist.
W24 Redaktion
Montag, 10. Juni 2024
Verfasst am 10.06.2024 von W24 Redaktion

340.000 Personen haben laut Veranstaltern am Samstagnachmittag bei der Regenbogenparade am Wiener Ring teilgenommen. Unter dem Motto "Pride is a demonstration" forderten die bunten Teilnehmerinnen und Teilernehmer - darunter auch zahlreiche aus der Politik - der "größten Demo Österreichs" mehr Rechte für LGBTIQ-Menschen. Zu Zwischenfällen kam es nicht.

Veranstaltet wurde die Regenbogenparade erneut von der Homosexuellen-Initiative (HOSI) Wien als "wichtiges Zeichen lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans, intergeschlechtlichen und queeren (LGBTIQ-)Lebens". Heuer bestand die Demonstration aus insgesamt 92 geschmückten Lkw, anderen Fahrzeugen und Teilnehmergruppen. Zu Ende gehen sollte das lebensfrohe Treiben ab 18.00 Uhr im "Vienna Pride Village", wo Auftritte von Conchita Wurst und der heurigen Song-Contest-Teilnehmerin Kaleen auf dem Programm standen.

Wurst alias Thomas Neuwirth geht seit 20 Jahren auf nationale und internationale Pride Paraden. "Ich weiß nicht, wie viele es waren", sagte der Sänger gegenüber dem ORF. Besonders sei aber die erste Veranstaltung dieser Art am 15. Juni in Bad Ischl im Salzkammergut - der Geburtsregion von Neuwirth, wo er als Conchita ebenfalls auftreten wird. "Da hat sich schon viel getan", so Neuwirth.

Auch seitens der Politik gab es großen Zulauf: Von der SPÖ nahmen unter anderem Bundesparteivorsitzender Andreas Babler, die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures, EU-Spitzenkandidat Andreas Schieder sowie die Wiener Stadträte Jürgen Czernohorszky und Peter Hacker teil. Von den Grünen kamen Vizekanzler Werner Kogler, Gesundheitsminister Johannes Rauch, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler sowie Justizministerin Alma Zadić. Die NEOS waren schließlich mit ihrer Parteivorsitzenden Beate Meinl-Reisinger, dem Wiener Vize-Bürgermeister Christoph Wiederkehr sowie EU-Spitzenkandidat Helmut Brandstätter vertreten.

"Heute sehen wir: Pride bringt tausende Menschen auf die Straße, die gegen Ungerechtigkeit aufstehen und diese aussprechen. Pride zählt heute zu einer der stärksten Bewegungen weltweit, bei der Menschen vereint für die gute Sache eintreten und diese Welt zu einem besseren Ort machen wollen. Pride ist keine momentane Bewegung, keine vorübergehende Phase, keine Modeerscheinung, die verschwinden und kein Wahn, der sich wieder beruhigen wird sowie auch kein Werbeprodukt, das sich gut verkaufen lässt", sagte Organisatorin Katharina Kacerovsky-Strobl, Geschäftsführerin von Stonewall GmbH, der APA.

Auch Ann-Sophie Otte, Obfrau der HOSI Wien, freute sich über den großen Zustrom zur Regenbogenparade. "Es ist wichtig, dass wir genau heute auf die Straße gehen, ob das für den Schutz vor Diskriminierung, ein Ende medizinisch unnötiger Operationen an intergeschlechtlichen Kindern oder das dringend nötige Verbot sogenannter 'Konversionstherapien' ist, denn es ist untragbar, dass sich Österreich bei diesen wichtigen Menschrechtsthemen keinen Millimeter nach vorne bewegt", sagte sie. Die Community mache inzwischen zehn Prozent der Bevölkerung aus - und somit auch zehn Prozent der Wählerinnen und Wähler. Diese rief Otte dazu auf, bei der morgigen Europawahl "für ein offenes und LGBTIQ-freundliches Europa zu stimmen".

Nach einem Terror-Zwischenfall bei der Veranstaltung im vergangenen Jahr wurden heuer Sicherheitsvorkehrungen erhöht, was sich vor allem durch mehr sichtbare Polizeipräsenz niederschlug. Für das "Vienna Pride Village" am Rathausplatz wurde eine Durchsuchungsanordnung verordnet. Hier wurde der Zutritt nur jenen Personen gestattet, die ihre Kleidung und mitgeführten Behältnisse durchsuchen ließen. Bis zum Nachmittag gab es laut Polizei aber keinerlei bedenkliche Zwischenfälle. Laut Veranstaltern kam es auch zu keinen Einsätzen für die Rettungskräfte. Eine Gegendemonstration von Pride-Gegnern fand heuer erst gar nicht statt. (APA)