Secession: 3 Ausstellungen unter 1 schwarzen Kuppel
Das goldene Krauthappel ist schwarz. Die Kuppel am Wiener Secessionsgebäude auf der Linken Wienzeile sieht anders aus als sonst. Denn etwa eine Woche lang verhüllt das Projekt von Susana Pilar Delahante Matienzo die rund 2.500 goldglänzenden Blätter der Kuppel mit schwarzen Strümpfen. Inspiration für den neuen Kopfschmuck der Secession waren Bantu-Knoten, eine traditionelle Frisur der Zulu in Südafrika. Die Kunstinstallation ist Teil der nun eröffneten Ausstellung „Achievement“ der kubanischen Künstlerin. Die Besucher*innen dürfen hier ein fiktives Archiv durchforsten, das schwarze Frauen als wohlhabende, wertgeschätzte Geschäftsfrauen zeigt. Im 19. Jahrhundert. Bilder, die mit Hilfe künstlicher Intelligenz hergestellt wurden. Als eine Strategie zur Rückgewinnung von Identität und Geschichte für Menschen, denen das Recht verweigert wurde, ihre eigene Geschichte aufzuzeichnen.
Die zweite neue Ausstellung in der Secession von Künstler Zhou Siwei heißt „I Sold What I Grow“ (auch das gebrochene Englisch ist Absicht) und beschäftigt sich mit dem allgegenwärtigen Apfelmotiv – von der verbotenen Frucht bis zum Logo einer Computerfirma.
Das Herzstück der dritten neuen Ausstellung, „metaphorS“ von Simone Fattal, sind fünf großformatige Tonskulpturen, stehende männliche Figuren: Krieger, archetypische Helden, Beschützer. Die Skulpturen aus gebranntem Ton und Keramik, Malereien und Collagen sind verbunden mit der Geschichte des Nahen Ostens.
Die drei Ausstellungen laufen bis 8. September.