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Fußball: Milan-Gastspiel als Generalprobe für Rapid Fußball: Milan-Gastspiel als Generalprobe für Rapid
Sport

Fußball: Milan-Gastspiel als Generalprobe für Rapid

Das Saisonziel der Hütteldorfer: Europacup-Gruppenphase und Rückstand auf die Spitze reduzieren.
Emil Halvax
Freitag, 19. Juli 2024
Verfasst am 19.07.2024 von Emil Halvax

Mit rund einem halben Dutzend neuer Spieler, neuem Kapitän und adaptierter Grundordnung geht der SK Rapid in die neue Fußball-Saison. Als Nachfolger von Guido Burgstaller führt Matthias Seidl die Hütteldorfer als neuer Kapitän an, richtig ernst wird es erstmals kommenden Donnerstag in der Europa-League-Qualifikation auswärts bei Wisla Krakau. Das Jubiläumsspiel gegen AC Milan am Samstag (17.30 Uhr/live ORF 1) dient Trainer Robert Klauss als Generalprobe.

Rapid hat mit Stürmer Marco Grüll (Werder Bremen) und Innenverteidiger Leopold Querfeld (Union Berlin) zwei Leistungsträger verloren. Für die Offensive wurden Heimkehrer Louis Schaub und der kroatische Mittelstürmer Dion Beljo geholt, für das Mittelfeld Mamadou Sangare, für die Abwehr der französische Innenverteidiger Jean-Philippe Raux Yao sowie die Außenbahnen der ungarische EM-Teilnehmer Bendeguz Bolla und Benjamin Böckle. "Es ist viel Qualität da, es gibt einen größeren Konkurrenzkampf, es ist Feuer im Training", meinte Geschäftsführer Steffen Hofmann zur Kader-Zusammenstellung.

Ein Großteil des Kaders trainiert schon seit Wochen, in dieser Woche sind auch die EM-Teilnehmer eingestiegen. "Ich bin sehr zufrieden, dass wir die Abgänge kompensiert haben, nicht eins-zu-eins, aber in anderer Form. Ich habe ein gutes Gefühl, dass wir die Neuzugänge gut integriert haben", erklärte Klauss zum Ende der letzten Vorbereitungswoche.

Mit einem Testspiel-Doppel am Samstag gegen die Admira unter Ausschluss der Öffentlichkeit (10.30 Uhr) und dem Gastspiel von AC Milan anlässlich des 125-Jahr-Jubiläums der Hütteldorfer vor ausverkauftem Haus erfolgt der Startschuss für intensive Wochen. Alle Spieler sollen dadurch 90 Minuten Einsatzzeit bekommen. "Milan ist eine Generalprobe gegen einen sehr guten Gegner, wir bekommen noch gute Eindrücke, was zusammen passt", sagte der Trainer.

Das gilt personell, aber auch für das adaptierte System. Die Grundformation wurde von einem 4-2-3-1 auf ein 4-4-2 umgestellt. "Mir wird das zu hoch gehangen", meinte Klauss dazu. Die Umstellung sei nicht so gravierend, richtig neu sei nur, dass Rapid nun mit zwei echten Stürmern agiert. "Wir spielen weiter mit einer Viererkette hinten, mit einer Doppelsechs und zwei an der Flanke", sagte der Deutsche. In den vielen Spielen in kurzer Zeit sollen nun die Abläufe gefestigt werden.

Los geht es mit den zwei Spielen gegen Krakau am Donnerstag auswärts und am 1. August (20.30) zu Hause und dem Bundesliga-Saisonstart mit dem Heimspiel gegen Meister Sturm Graz am 4. August. Ein Platzierungsziel für die Meisterschaft wurde beim Vierten der vergangenen zwei Saisonen nicht ausgeben, international ist die Vorgabe aber klar. "Das erste Ziel ist, sich für eine europäische Gruppenphase zu qualifizieren", erklärte Klauss.

In der Meisterschaft habe man im vergangenen Spieljahr "einen größeren Rückstand auf Platz drei als Vorsprung auf Platz fünf" gehabt, erinnerte der Trainer. "Diesen Abstand wollen wir verkürzen." Auch Hofmann, der am Samstag in einem Legendenmatch vor dem Milan-Spiel aktiv sein wird, erwartet eine Steigerung. "Wir waren sportlich erfolgreich, aber nicht top-top-top. Das wird Robert hoffentlich ändern", meinte er in Richtung Trainer.

Mithelfen dabei soll Schaub, der nach sechs Jahren im Ausland (1. FC Köln, Hamburger SV, Luzern, Hannover 96) zu seinem Ex-Club zurückgekommen ist. "Das war der bisher einfachste Wechsel für mich, ich kenne noch viele Leute", sagte der 29-jährige Offensivspieler. Er selbst habe sich "nicht groß verändert, bin ein bisschen älter geworden, reicher an Erfahrung". Die will er nun an die jüngeren Spieler weitergeben. Und an seine international erfolgreichen Auftritte anschließen, schließlich hat Schaub nach Hans Krankl und Steffen Hofmann die drittmeisten Europacup-Tore des Vereins erzielt.

Abseits des Sportlichen vermeldete Hofmann bei einer Pressekonferenz am Freitag eine Steigerung der Mitgliederzahlen seit der Wahl des neuen Präsidiums im November 2022 um rund 30 Prozent auf aktuell 20.600 Mitgliedern. Auch Wirtschafts-Geschäftsführer Marcus Knipping wartete mit guten Zahlen auf. Das aktuelle Crowd-Investmentprojekt "steht vor einer kompletten Zeichnung", sagt Knipping. Demnach wurden für das Fünfjahres-Investment 2,5 Mio. Euro platziert, bei der zehnjährigen Variante 1,4 Mio. Euro.

Im Allianz Stadion wurden im Sommer Umbauten in den VIP-Räumen durchgeführt, um bessere Vermarktungsmöglichkeiten zu schaffen. In der Sommerpause wurde mit Raiffeisen Niederösterreich-Wien zudem ein neuer Premiumpartner gefunden, mit dem es nach über fünf Jahrzehnten wieder zu einer Zusammenarbeit gekommen ist. Raiffeisen war im Jahr 1970 für einige Monate der erste Trikotsponsor von Rapid. (APA)