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Tiergarten Schönbrunn: Titicaca-Riesenfrosch macht Liegestütze Tiergarten Schönbrunn: Titicaca-Riesenfrosch macht Liegestütze
Tierwelt

Tiergarten Schönbrunn: Titicaca-Riesenfrosch macht Liegestütze

Durch den "Unterwassersport" wird wohl die Hautatmung der Amphibien unterstützt.
W24 Redaktion
Donnerstag, 04. Juli 2024
Verfasst am 04.07.2024 von W24 Redaktion

Das Aussehen der stark gefährdeten Titicaca-Riesenfrösche mutet mit ihrer besonders faltigen Haut eher bizarr an. Er ist der größte ausschließlich im Wasser lebende Frosch der Welt und atmet fast nur über seine übergroße Haut, teilte der Tiergarten Schönbrunn am Donnerstag mit. In Zusammenarbeit mit der Brown University konnte Schönbrunn nun in einer Studie zeigen, dass die Frösche unter besonders sauerstoffarmen Bedingungen häufig "Unterwasser-Liegestütze" machen.

Die Studie wurde im Fachjournal "Behavioural Processes" veröffentlicht. Die Tiere eigneten sich diese Methode wohl an, um die Hautatmung zu unterstützen. "Die Falten in der Froschhaut vergrößern deren Oberfläche. Durch die 'Liegestütze' werden die Falten bewegt, wodurch Sauerstoff aus dem umliegenden Wasser aufgenommen werden kann. Das ist vor allem im natürlichen Lebensraum der Frösche, dem Titicacasee im Westen Südamerikas, von Vorteil. Dort herrschen aufgrund der Höhenlage und des dadurch bedingten niedrigen Luftdrucks häufig sauerstoffarme Bedingungen", sagte Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.

Die Forscherinnen und Forscher simulierten mit Hilfe von Stickstoff-Gas in Versuchsbecken im Wiener Tiergarten die sauerstoffarme Umgebung der Frösche in freier Wildbahn. Das Gas verdrängt laut Mitteilung teilweise den im Wasser gelösten Sauerstoff. Das Team der Wissenschafterinnen und Wissenschafter konnte zunächst beobachten, dass die Frösche ihre Aktivität reduzierten. Sobald der Sauerstoffgehalt des kühlen Nass noch weiter sank, fingen die Tiere an, ihre "Liegestütze" zu machen.

"Das 'Liegestütz-Verhalten' verbessert womöglich den Gasaustausch zwischen der Froschhaut und dem Wasser, da die sauerstoffarme Grenzschicht um die Hautfalten unterbrochen wird. Dieses Verhalten stellt damit eine spannende Anpassung der Tiere dar, um ihren Sauerstoffbedarf rasch zu decken", so Doris Preininger, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Tiergarten Schönbrunn, die an der Studie beteiligt war.

Im Tiergarten Schönbrunn wird der Titicaca-Riesenfrosch - auch zu Forschungszwecken - erfolgreich nachgezüchtet. (APA)

Bild: Tiergarten Schönbrunn / Rupert Kainradl