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Kohlenmonoxid: Gastherme und Klimagerät keine gute Kombi Kohlenmonoxid: Gastherme und Klimagerät keine gute Kombi
Chronik

Kohlenmonoxid: Gastherme und Klimagerät keine gute Kombi

Abzugsstörungen von Abgasen häufige Ursache von CO-Unfällen. Abfluftschläuche von Klimageräten werden oft unsachgemäß angebracht.
W24 Redaktion
Dienstag, 03. September 2024
Verfasst am 03.09.2024 von W24 Redaktion

Drei Menschen haben im Sommer 2024 in Wien bereits bei CO-Unfällen ihr Leben verloren. Besonders tragisch: jener Fall am Sonntag in der Penzinger Onno-Klopp-Gasse, bei dem ein 13-jähriges Mädchen beim Duschen aufgrund einer Kohlenmonoxid-Vergiftung ums Leben gekommen ist. In der Wohnung waren mobile Klimageräte in Betrieb. Ob die Geräte in diesem Fall die Situation verschärft haben könnten, sei aber noch Gegenstand von Ermittlungen der Feuerwehr.

Bei sehr hohen Außentemperaturen kann es bei Gasverbrauchseinrichtungen wie Gaskombithermen und Gasdurchlauferhitzern zu Abzugsstörungen der Abgase kommen, erläutert die Berufsfeuerwehr Wien. Dann kann Kohlenmonoxid (CO) in Wohnräume austreten. "Es wird während Hitzeperioden empfohlen, die Räume mit Gasverbrauchseinrichtungen ausreichend zu belüften", so die Fachleute.

Beim Auftreten von Störungen oder selbstständiger Abschaltung von Gasgeräten "sind in jedem Fall befugte Fachkräfte mit der Behebung zu beauftragen, um eine Gefährdung zu vermeiden". Die Installation von Geräten, die Luft aus einem Wohnraum absaugen, "ist immer mit einem Rauchfangkehrer abzuklären", appelliert die Berufsfeuerwehr. Das betreffe auch mobile Klimageräte mit Abluftschlauch, elektrische Ventilatoren sowie Dunstabzüge in einen Abluftkanal.

Achtung bei Installation des Abluftschlauchs 

Es sei dringend davon abzuraten, den Abluftschlauch eines mobilen Klimagerätes eigenständig anzustecken - etwa mittels Loch in der Wand, gekipptes Fenster oder gar illegal am Rauchfang -, sofern ein raumluftabhängiges Gasgerät in der gleichen Wohnung betrieben wird. "Durch den Unterdruck im Wohnraum kann das Kohlenmonoxid nicht ordnungsgemäß abziehen", wurde betont.

Der Rauchfangkehrer müsse im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Reinigungs- und Überprüfungsarbeiten unter anderem auch kontrollieren, ob die ausreichende Verbrennungsluftzufuhr gegeben ist. Gaskombithermen und Gasdurchlauferhitzer müssen regelmäßig durch Fachkräfte gewartet werden.

Bei Austritt von Kohlenmonoxid kann es je nach Konzentration und Einwirkzeit zu unspezifischen Vergiftungserscheinungen wie Kopfweh, Übelkeit, Schwindel, Benommenheit, Erbrechen, Verwirrtheit oder Brustschmerzen kommen. Es droht eine lebensgefährliche Vergiftung bis hin zum Tod. (APA/Red/hh)

Bild: Symbolfoto Mobiles Klimagerät