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Handel und Industrie belasten Arbeitsmarkt Handel und Industrie belasten Arbeitsmarkt
Arbeit

Handel und Industrie belasten Arbeitsmarkt

Wien verzeichnet mit Februarbeginn einen Anstieg der Arbeitslosigkeit von 5,6 Prozent.
W24 Redaktion
Montag, 03. Februar 2025
Verfasst vor 4 Stunden von W24 Redaktion

Der Stellenabbau in Industrie und Handel lässt die Arbeitslosenzahlen österreichweit weiter steigen: Ende Jänner waren 445.513 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos oder in Schulung gemeldet, davon waren 365.746 arbeitslos und 79.767 in Schulungsmaßnahmen des AMS. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer um 5,8 Prozent bzw. 24.306 Personen gestiegen. Die Arbeitslosenrate erhöhte sich um 0,5 Prozentpunkte auf 8,6 Prozent.

Wien beim Arbeitslosen-Anstieg im Bundesländer-Mittelfeld

Den höchsten Anstieg von Arbeitslosen und Schulungsteilnehmern verzeichnete Oberösterreich (+11,2 Prozent), gefolgt von Salzburg (+9,9 Prozent), Tirol (+6,9 Prozent), Vorarlberg (+6,7 Prozent), Steiermark (+5,9 Prozent) und Wien (+5,6 Prozent). Niedriger fiel der Anstieg in Niederösterreich (+2,6 Prozent), dem Burgenland (+1,4 Prozent) und Kärnten (+1,3 Prozent) aus. Die höchste Arbeitslosenrate wurde Ende Jänner im Bundesländervergleich in Wien mit 12,7 Prozent registriert, gefolgt von Kärnten (10,4 Prozent), Burgenland (9 Prozent), Steiermark (8,2 Prozent) und Niederösterreich (8 Prozent). Eine geringe Arbeitslosenquote gab es in Oberösterreich (6,8 Prozent), Vorarlberg (6,0 Prozent), Salzburg (5,1 Prozent) und Tirol (4,9 Prozent).

Der für Wirtschaft und Arbeit zuständige Stadtrat Peter Hanke hat auf die aktuellen Zahlen in Wien reagiert. "Wir sehen einmal mehr, wie eng Beschäftigung und Qualifikation zusammenhängen. Die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit ist und bleibt eine gute Ausbildung. Die Stadt Wien unterstützt mit dem waff die Arbeitnehmer*innen, damit sie mit Aus- und Weiterbildung gestärkt werden", so der Stadtrat in einer aktuellen Aussendung. Zudem plädiert Hanke, die finanziellen Mittel für das AMS auszubauen.

Österreichweiter Anstieg der Zahlen seit April 2023

Die seit zwei Jahren schrumpfende Wirtschaftsleistung in Österreich belastet den Arbeitsmarkt deutlich. Die Arbeitslosenzahlen steigen seit April 2023. Eine Besserung ist noch nicht in Sicht. Die sofort verfügbaren offenen Stellen gingen um 12,3 Prozent auf 76.478 zurück. Der ÖVP-Wirtschaftsbund erfasst in seinem Stellenmonitor alle Jobportale und verzeichnete 153.291 offene Stellen. Trotz steigender Arbeitslosigkeit klagen viele Branchen hierzulande über einen Arbeits- und Fachkräftemangel.

Den größten Zuwachs bei arbeitslosen Menschen und Personen in AMS-Schulung gab es Ende Jänner im Vergleich zum Vorjahresmonat in der Warenerzeugung/Industrie (+14,6 Prozent). Niedriger fiel der Anstieg im Handel (+8,4 Prozent), Gesundheits- und Sozialwesen (+7,4 Prozent), Gastronomie und Beherbergung (+5,5 Prozent) und bei der Arbeitskräfteüberlassung (+0,2 Prozent) aus. Den einzigen Rückgang der Arbeitslosigkeit gab es am Bau mit -3 Prozent. Dies könnte daran liegen, "dass das Wetter heuer wärmer und trockener war", hieß es vom AMS. (APA/Red)