City-Maut: Verkehrsexperten uneins
Er rollt und rollt. Der Pendlerverkehr nach Wien. Über 200.000 Menschen pro Tag kommen mit dem Auto unter der Woche aus dem Umland nach Wien. Geht es nach dem Willen von Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) soll eine City-Maut die Pendler einbremsen. Anlass für die Idee ist ja das grüne Licht des Bundesverwaltungsgerichts für den Lobautunnel. Wir haben zwei Verkehrsexperten von ÖAMTC und vom VCÖ über ihre Meinung gefragt.
Bernhard Wiesinger vom ÖAMTC hält die Idee für nicht realisierbar. Erstens wäre die Grundannahme falsch, dass der Lobautunnel mehr Verkehr generieren würde. Zweitens, wären vor allem die Kosten zu hoch. „Man müsste jede einzelne Einfahrtsstraße und jeden Schleichweg erfassen“ sagt er im Gespräch mit W24. Zudem wäre das Ziel, nämlich den Autoverkehr im Modal-Split zu reduzieren, unrealistisch, weil die Pendler darin nicht enthalten sind.
Christian Gratzer vom VCÖ sieht das gänzlich anders. Zusätzliche Straßen, wie eben der Lobautunnel, würden sehr wohl noch mehr individuellen Autoverkehr erzeugen. Das hätten Beispiele aus der Vergangenheit, etwa an der S1 gezeigt. Auf konkrete Zahlen will er sich nicht festlegen. Für ihn ist das Wohlempfinden der Anrainer an den Hauptverkehrsruten entscheidend.