Sängerknaben beehren "Christmas in Vienna"
Draußen wird es kalt, die Punschkessel werden angewärmt - dann ist auch bald wieder Zeit für "Christmas in Vienna". Das traditionelle Weihnachtsevent lädt heuer am 16. Dezember (inklusive Vorpremiere am 15. Dezember) ins Wiener Konzerthaus, wobei die Organisatoren am Montag im Palais der Wiener Sängerknaben schon einen ersten Vorgeschmack vor der Presse gaben - in kleiner Besetzung.
Schließlich werden sich bei der Galanacht selbst alles in allem 200 Mitwirkende auf der Bühne einfinden. Neben den Sängerknaben sind auch die Singakademie, das RSO unter Stefan Gottfried sowie als Solisten Olga Peretyatko-Mariotti, Anne Sofie von Otter, Juan Diego Florez und Günter Haumer mit von der Partie. Alle gemeinsam werden zum Auftakt nach der Introduktion mit "We Wish You a Merry Christmas" den US-Klassiker "It's the Most Wonderful Time of the Year" intonieren.
Danach folgt ein Block mit traditionellerem Liedgut wie "Ave Maria" oder "Es blüht eine Rose zur Weihnachtszeit" - "die stille, besinnliche und wenn man so will religiöse Phase", so Christmas-in-Vienna-Debütant Gottfried. Und dann sind vornehmlich die Solisten am Wort. "Da spürt man dann die Vielgestaltigkeit auf diesem Planeten", freute sich der Dirigent über die Beiträge aus den Heimatländern der Sänger.
Diese können dabei selbst noch manchmal etwas dazu lernen wie der peruanische Startenor Juan Diego Florez, der unter anderem "Burrito Sabanero" serviert: "Ich dachte, es sei aus Peru - es ist aber aus Venezuela." Immerhin stammt sein zweites Mitbringsel "Rueda Por La Montana" aus seinem Heimatland. Peretyatko-Mariotti steuert ein Weihnachtslied aus Russland bei, Anne Sofie von Otter "Koppangen" aus Schweden, und Günter Haumer trägt mit den Sängerknaben "Still, still, still, weil's Kindlein schlafen will" vor.
Auch abseits der Bühne geht es bei den Künstlern meist international zu, verrieten diese am Montag: "Ich komme aus Lateinamerika, meine Frau aus Deutschland, und wir sind beide im positiven Sinne von der amerikanischen Weihnacht infiziert", fasste Florez den bunten Bogen daheim zusammen. Anders sind die Vorzeichen beim Wiener Bariton Haumer, ist dessen Frau doch Kolumbianerin: "Auch bei uns ist es also immer eine internationale Weihnacht."
Wer sich das polyglotte "Christmas in Vienna" inklusive Klassikern wie Händels "Hallelujah" und "Stille Nacht" nicht persönlich im Konzerthaus zu Gemüte führen kann, für den überträgt der ORF das Event wieder am 22. Dezember. Für ihn sei es einer der emotionalsten Momente im ORF-Konzertjahr, unterstrich dabei Kultur-Chef Martin Traxl: "Dann beginnt Weihnachten." (APA)