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Studenten fürchten, dass Leben unleistbar wird Studenten fürchten, dass Leben unleistbar wird
Bildung

Studenten fürchten, dass Leben unleistbar wird

Tausende Studenten und Schüler sind am Montag gegen die neue türkis-blaue Bundesregierung auf die Straße gegangen.
Hannes Huss
Montag, 18. Dezember 2017
Verfasst am 18.12.2017 von Hannes Huss

Einen regelrechten Zick-Zack-Kurs, den fährt die FPÖ in Sachen Studiengebühren. Vor neun Jahren – im Spätsommer 2008 – haben die Freiheitlichen gemeinsam mit der SPÖ und den Grünen im Nationalrat die von der ersten schwarz-blauen Bundesregierung eingeführten und lange umstrittenen Gebühren für Studierende wieder abgeschafft. Jetzt sollen diese mit der ÖVP erneut eingeführt werden.

500 Euro sind es, die Studierende ab dem 3. Semester künftig berappen müssen. Sie sollen allerdings steuerlich - zumindest für österreichische Staatsbürger - abschreibbar sein. Das sehen die Pläne der neuen Regierung im Bereich Universitäten vor. Studierende haben Angst, dass sie sich bei 1000 Euro im Jahr das Leben nicht mehr leisten können, denn viele müssen ohnehin nur mit einem knappen Budget auskommen.

Lena Köhler von der Österreichischen Hochschülerschaft fürchtet gegenüber W24, dass der Studentenvertretung unter der neuen Regierung die politische Mitsprache zunehmend entzogen wird. "Dieses Programm hat unsere schlimmsten Befürchtungen übertroffen. Dass offensichtlich geplant ist, unser hart erkämpftes und dringend notwendiges Mitspracherecht zu beschneiden, lässt einen fassungslos zurück", mahnt zum Beispiel die ÖH-Vorsitzende Johanna Zechmeister von den Fachschaftslisten.

Der neue Bildungsminister, der auch für Wissenschaft verantwortlich sein wird, heißt Heinz Faßmann, bisheriger Vize-Rektor der Uni Wien. Für Sigrid Maurer, ehemalige Abgeordnete zum Nationalrat (Grüne), habe sich dieser bildungspolitisch noch nie sonderlich aktiv hervorgetan. Deutsch als Pflicht vor Eintritt ins Schulsystem oder die Wiedereinführung der Ziffernnoten in der Volksschule: Der 62-jährige Deutsche muss zahlreiche Neuerungen auf Schiene bringen, die Bundeskanzler Sebastian Kurz und Vizekanzler Heinz-Christian Strache den Wählern als bildungspolitische Veränderung versprochen haben. (hh)