Sargfabrik in Liesing: Wie geht's weiter?
Gut zwei Jahre lang hat die ehemalige Sargfabrik in Atzgersdorf (23.) als Kulturstätte gedient. Der Wohnfonds Wien hat das denkmalgeschützte Areal nun an den Immobilienentwickler Soravia verkauft. Kulturschaffende fürchten um die Kulturstätte im Grätzel, der künftige Bauherr beruhigt.
Vorangegangen ist dem Eigentümerwechsel eine Ausschreibung. Dort wurde von Seiten des Wohnfonds Wien auf eine“ Mischnutzung mit kulturellem Schwerpunkt“ gepocht. Die Grünen im Bezirk befürchten dennoch, dass jetzt aus dem sozialen und kulturellen Treffpunkt für Atzgersdorf nichts werden könnte.
Bei Soravia betont man, dass die künftigen Hallen in erster Linie als „Grätzelzentrum“ dienen sollen. Nicht zuletzt weil im hinteren Bereich bis 2021 rund 700 Wohnungen entstehen sollen. Der Bauträgerwettbewerb ist für dieses Jahr geplant. Als ersten Schritt will Soravia jedenfalls den Garagentrakt an der Breitenfurter Straße sanieren. Danach soll die Außenhülle der teils denkmalgeschützten Fabrikstätte drankommen.
Was fix geplant ist: Gastronomieflächen im vorderen Bereich und weitere Büroflächen, die etwa Jungunternehmer anlocken sollen. Die denkmalgeschützten Hallen sollen auch weiterhin für Kunst- und Kulturveranstaltungen offen stehen, sagt Projektleiter Christoph Sommer im W24-Gespräch. Auch mit dem Verein F23 will man weiterhin zusammenarbeiten. Insgesamt investiert Soravia rund 10 Millionen Euro. Bis August läuft noch die Zwischennutzung. Die Umbauarbeiten für die Sargfabrik Neu starten voraussichtlich im Herbst. (vk)