Sima besteht auf Maulkorbpflicht
Nach den jüngsten Beißvorfällen, bei denen ein elfjähriges Mädchen in Wien verletzt worden ist, bekräftigt die für Tierhaltung zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) ihre Forderung nach einer generellen Maulkorbpflicht für sogenannte Listenhunde. "Eine Beißkorbpflicht muss aus meiner Sicht sein", sagte die Ressortchefin. Die Grünen hatten sich zuletzt gegen eine solche quergelegt.
Sima bezog sich auf die Vorfälle am Wochenende. Eine Elfjährige hatte sich einen Staffordshire Terrier von einer 18-jährigen Halterin ausgeborgt und war beim Gassigehen gebissen worden. Danach wurde bekannt, dass der Hund das Mädchen schon am Tag zuvor attackiert hatte - was dieses verheimlicht hatte. Das Tier wurde der Halterin danach abgenommen, eine Anzeige wegen Körperverletzung erstattet.
"Hätte der Hund einen Beißkorb gehabt, wären diese Vorfälle nicht passiert. Gott sei Dank ist es hier noch einmal glimpflich verlaufen, aber es hätte auch Schlimmeres passieren können", betonte Sima. Sie ortet auch eine Mehrheit in der Bevölkerung, die sich für eine Maulkorbpflicht bei Kampfhunden ausspricht. Der Wunsch resultiere daraus, "dass man einigen Haltern offenbar nicht vertrauen kann". Es sei ja nicht der erste Vorfall.
Nach einer tödlichen Bissattacke durch einen Rottweiler vor wenigen Wochen in Wien, infolge derer ein einjähriger Bub gestorben ist, kündigte die Stadt schärfere Regeln für Kampfhundebesitzer an. Teil des Pakets war auch eine allgemeine Beißkorbpflicht für Listentiere. Die Grünen hatten sich allerdings quergelegt, sie fordern wiederum einen verpflichtenden Hundeführschein für alle. Sima hofft nun, dass sich der Koalitionspartner in der Maulkorbfrage bewegt. Verhandlungsergebnisse gibt es laut Ressortchefin allerdings noch nicht. (APA/Red)
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