Wieden: Halbwidl ist neue Bezirksvorsteherin
2010 wurde die Wieden, Wiens 4. Bezirk, nur ganz knapp bei den Bezirksvertretungswahlen sozialdemokratisch. Leo Plasch ist damals überraschend Bezirksvorsteher geworden und löste Susanne Reichhard (ÖVP) ab. Der seit 1981 im Bezirk tätige Plasch war davon selbst sehr überrascht, dürfte sich aber über die Parteigrenzen hinweg durchaus ein angesehenes Standing erarbeitet haben und war auch bei den Bürgern beliebt. 2015 dann wurde er wiedergewählt, dieses Mal mit größerer Mehrheit. Nun geht Plasch mit 70 allerdings in Pension und seine Stellvertreterin übernimmt das Ruder.
Die 36-jährige Lea Halbwidl wurde am Montag im Bezirksparlament Wiedner Bezirksvorsteherin gewählt - und zwar mit respektablen 91 Prozent. Auch andere Parteien votierten schließlich für die Kommunalpolitikerin.
Der Dialog mit den BürgerInnen und die Stärkung der Nachbarschaft stehen bei Halbwidl weit oben auf der Agenda. Schließlich habe schon Leopold Plasch ganz stark auf direkte Gespräche gesetzt: „Diesen Weg werde ich fortsetzen und weiter verstärken. Ich möchte den Dialog bei uns im Bezirk weiterentwickeln. Dazu gehört auch die gezielte Förderung des Zusammenlebens, denn starke Nachbarschaften machen das Leben einfach lebenswerter. Darum investieren wir in Projekte, die den Zusammenhalt fördern und unterstützen die vielfältige ehrenamtliche Arbeit auf der Wieden.“
Der vierte Bezirk ist eine der teuersten Wohngegenden der Stadt. Bisher waren in allen Bereichen des Bezirks Lagezuschläge erlaubt. Durch eine Neustrukturierung dieser könnten sich für Halbwidl günstigere Mieten ergeben, auch beim umstrittenen 13a hat Halbwidl eine klare Meinung. So will sie etwa eine Linienteilung - wie von den Wiener Linien gefordert - verhindern. (hh)
Bild (c) Daniel Novotny