Aids Hilfe: Ruf nach zeitgemäßer HIV-Arbeit
Am 1. Dezember ist wieder Welt-AIDS-Tag. Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Wien informierte die Aids Hilfe Wien (AHW) gemeinsam mit Vertretern der Stadt und HIV-Experten über medizinische Fortschritte, aber auch Herausforderungen.
AHW: PrEP-Kostenübernahme bei besonders hohem Risiko
Seit elf Monaten sind die sogenannten PrEP-Tabletten (PrEP steht für Präexpositionsprophylaxe) in Wien zu erschwinglichen Preisen verfügbar. Laut Aids Hilfe Wien senken die Tabletten das HIV-Infektionsrisiko deutlich. Laut AHW-Obmann Wolfgang Wilhelm müsse man aber darüber nachdenken die PrEP für bestimmte Personengruppen kostenfrei zur Verfügung zu stellen.
© Aids Hilfe Wien/Juliana Metyko
Fakt ist: Optimal behandelte HIV-positive PatientInnen erkranken nicht mehr an Aids und sind auch nicht mehr infektiös. Voraussetzung ist eine frühe Diagnose der HIV-Infektion. Tatsächlich werden Infektionen oft erst spät diagnostiziert. Hier tritt HIV-Experte Horst Schalk für eine „Sensibilisierung der Ärzteschaft“ ein. Laut Untersuchungen stellen HausärztInnen bei ersten HIV-Symptomen oft nicht die richtige Diagnose.
HIV-Selbsttests in Apotheken
Seit Sommer 2018 sind HIV-Selbsttests in heimischen Apotheken verfügbar. Es gibt auch eine eigene Helpline unter 0800 252 289. Allein im Aids Hilfe Haus Wien wurden 2017 11.000 Tests durchgeführt, davon gut 7.500 HIV-Tests. Bei Workshops, Seminaren und Onlineberatungem wurden rund 45.000 Personen erreicht.
Diagnose und Therapie verbessern
Die Stadt Wien und die Aids Hilfe Wien arbeiten eng zusammen. Ziel ist es den Zugang zu Diagnose und Therapie zu verbessern und HIV-bezogener Diskriminierung entgegenzuwirken. „Besonderes Augenmerk liegt auf vulnerablen Gruppen, wie zum Beispiel Männern und Frauen in der Prostitution“, betonte dabei Kristina Hametner, Leiterin des Büros für Frauengesundheit und Gesundheitsziele der Stadt Wien. (vk)