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Heumarkt: Zank um Turmhöhe geht weiter Heumarkt: Zank um Turmhöhe geht weiter
Wirtschaft

Heumarkt: Zank um Turmhöhe geht weiter

Der Investor des Hochhausprojekts will der UNESCO bezüglich der Reduzierung der Turmhöhe nicht entgegen kommen.
Hannes Huss
Montag, 12. März 2018
Verfasst am 12.03.2018 von Hannes Huss

Der Zank um die definitive Höhe des umstrittenen Projekts geht weiter: Der Investor des Hochhausprojekts am Heumarkt hat nicht vor, die Turmhöhe auf die von der UNESCO geforderten 43 Meter zu reduzieren. "Wertinvest sieht keine Veranlassung zu einem Eingriff in die von einer internationalen Jury ausgewählte architektonische Gestaltung, die der rechtskräftigen Flächenwidmung zugrunde liegt", hieß es in einer Stellungnahme von Geschäftsführerin Daniela Enzi am Montag.

Der Klubchef der Wiener Grünen, David Ellen sohn, hatte im Interview mit der "Wiener Zeitung" (Wochenendausgabe) an Wertinvest-Eigentümer Michael Tojner appelliert, den Turm zu schrumpfen. "Investor Tojner hat die großartige Möglichkeit persönlich zum Retter des Weltkulturerbes in Wien zu werden", meinte Ellensohn. Eine Reduktion der Turmhöhe würde den Investor nichts kosten, befand er. Schließlich würden seine eigenen Imagewerte und die seiner Firma damit wesentlich verbessert werden.

Das Bauvorhaben ist innerhalb der Wiener Grünen äußerst umstritten und hatte zu heftigen internen Querelen geführt. Auf die Frage, warum er im Gemeinderat für die Flächenwidmung für das umstrittene Gebäude gestimmt hat, antwortete der Klubchef: "Es war nicht klar, dass das Weltkulturerbe damit verloren gehen würde."

Die Direktorin des UNESCO-Welterbezentrums Mechthild Rössler hatte die kürzlich von der Bundesregierung präsentierten Maßnahmen zum Erhalt des Welterbestatus grundsätzlich begrüßt. Der Fahrplan sieht unter anderem einen Expertenworkshop und einen Besuch von UNESCO-Vertretern in Wien vor, auf die Höhe des Hochhauses wird nicht explizit eingegangen.

Vizebürgermeisterin und Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) zeigte sich in einem Statement gegenüber der APA erfreut über die "positiven Signale". Wien habe seit jeher ein hohes Interesse an einem direkten Austausch mit der UNESCO gehabt, betonte sie. Im Rahmen des Besuchs werde die Stadt "ihre umfangreichen Planungsinstrumente und den Gemeinderatsbeschluss zum Schutz und der Erhaltung der Wiener Innenstadt präsentieren". Ellensohns Äußerungen wollte die Parteifreundin nicht kommentieren.

Auch Wiens ÖVP und FPÖ freuten sich über die Reaktion der UNESCO. Der nicht amtsführende Stadtrat Markus Wölbitsch (ÖVP) bezeichnete diese in einer Aussendung als "erfreuliches Signal". Die bisherige Vorgangsweise rund um das Projekt am Heumarkt, also jene der rot-grünen Stadtregierung, sei dagegen "höchst unprofessionell" gewesen.

"Es ist gut, dass die Bundesregierung hier dem Fehlverhalten von SPÖ und Grünen entgegenhält und sich gegen das Verschandeln der Wiener Innenstadt und damit den Verlust des Status 'Weltkulturerbe' stellt", befand auch der geschäftsführende FPÖ-Landesparteiobmann Johann Gudenus. Die FPÖ werde alle rechtlichen und politischen Möglichkeiten ausschöpfen, um das Hochhaus am Heumarkt zu verhindern und den Status des Weltkulturerbes zu erhalten, bekräftigte er. (APA/Red)

Bild: say Weinfeld und Sebastian Murr, Rendering: nightnurse images, Zürich