Spendenaktion der Caritas zum Weltfrauentag
#wirtun lautet das Motto einer österreichweiten Spendenaktion der Caritas zum Weltfrauentag. Mit der Unterstützung von First Lady Doris Schmidauer, Frau von Bundespräsident Alexander van der Bellen, soll ein Fonds eingerichtet werden, um Frauen in akuten Notsituationen zu unterstützen, wurde bei einer Pressekonferenz am Mittwoch bekanntgegeben.
Die #metoo-Debatte war in den letzten Monaten in aller Munde. "Es ist viel um Frauen gegangen, die Follower auf Twitter haben, aber es ist wenig um Frauen gegangen, die wirklich in Armut leben", begründete Claudia Amsz, Leiterin der Mutter-Kind-Häuser der Caritas in Wien, die österreichweite Spendenaktion. Rund 500.000 Frauen sind derzeit in Österreich armutsgefährdet. Frauen haben gegenüber Männern ein leicht erhöhtes Armutsrisiko. Besonders alleinstehende Frauen sind betroffen. Hier liegt die Armutsgefährdungsquote bei 20 Prozent.
"Frauen in Notsituationen findet man nicht auf Parkbänken", sagte Schmidauer. Sie würden oft in prekären Lebensverhältnissen bleiben, weil sie befürchten, dass ihnen sonst die Kinder weggenommen werden. "Es gibt viele Männer, die denken: Entweder schlafst mit mir oder du landest wieder auf der Straße", erzählte Frau Rosi, ehemalige Bewohnerin eines Hauses der Caritas. Es bräuche sehr viel Mut, aus diesem Teufelskreis aus Armut und Gewalt auszubrechen.
Hier soll #wirtun ansetzen: Den Frauen soll eine Notschlafstelle, Unterstützung bei der Arbeitssuche oder einfach nur Essen und Kleidung für sich und ihr Kind zur Verfügung gestellt werden. Im Vorjahr wurden von der Caritas rund 15.000 Frauen unterstützt, aber das ist nicht genug: "Wir haben 290 Anfragen auf fünf bis sechs Notquartierplätze in den Mutter-Kind-Häusern", berichtete Amsz.
Alle Frauen-Einrichtungen der Caritas sind nur zu einem Teil aus öffentlichen Geldern finanziert, der Rest geht über Spenden. "Wir sind auf Unterstützung angewiesen", sagte Amsz. Die Caritas hoffe, durch die Spendenaktion auch mehr Plätze anbieten zu können und dadurch die Wartelisten zu verkürzen.
Die Spenden-Aktion #wirtun hat bereits viele prominente Unterstützer gefunden, wie beispielsweise Corinna Milborn, Barbara Stöckl, Nicola Werdenigg, Adele Neuhauser, Dirk Stermann und Christoph Grissemann. (apa)