Neuer AIT-Standort in Floridsdorf eröffnet
Wien-Floridsdorf ist nun endgültig zur österreichischen Zentrale des Austrian Institute of Technology (AIT) geworden. Neben zwei schon bestehenden Gebäuden im Bezirk wurde nun am Montag das neue Forschungsgebäude in der Giefinggasse eröffnet. Somit werden von den österreichweit 1350 Mitarbeitern des Instituts über 850 in Wien arbeiten.
Zwischen den beiden Gebäuden Tech- und Energy-Base wurde das von Maurer und Partner geplante neue Haus mit einer Gesamtfläche von 10.000 Quadratmetern errichtet. Die von Wiener Städtischer und der Wirtschaftsagentur Wien finanzierten Errichtungskosten betrugen 21,5 Millionen Euro, der Mieter AIT steckte weitere 2,5 Millionen Euro in die Infrastruktur, etwa Laboreinrichtung.
In das neue Gebäude sind neben der Geschäftsführung die AIT-Zentren für Vision, Automation and Control, Digital Safety and Security, Health and Biosecurity sowie Innovation Systems and Policy eingezogen. Neben den nun in der Giefinggasse konzentrierten Standorten hat das AIT auch Einrichtungen in Wiener Neustadt, Ranshofen, Tulln, Graz und Seibersdorf. Eigentümer des Instituts sind zu 50,4 Prozent der Bund und zu 49,6 Prozent Industrieunternehmen.
Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) betonte bei der Eröffnung die "große Bedeutung" des AIT als größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung in Österreich. Das Unternehmen funktioniere "hervorragend". Es sei "gescheit, wenn die Politik unterstützt und sich nicht einmischt", und das wolle er auch so halten.
AIT-Aufsichtsratschef Hannes Androsch, von IV-Vize-Generalsekretär Peter Koren als "Schutzpatron des Instituts" bezeichnet, erwartet durch die Konzentration der Standorte eine Effizienzsteigerung und bessere interne Kommunikation. Er sieht in der Eröffnung ein Symbol, einerseits für den Abschluss der 2007 eingeleiteten Restrukturierung des Forschungsinstituts, andererseits für den Aufbruch in eine neue Wachstumsperiode.
Androsch, der auch Vorsitzender des Forschungsrats (RFT) ist, nahm die Eröffnung auch zum Anlass, angesichts der 2020 auslaufenden Forschungs- und Innovationsstrategie des Bundesregierung die Ausarbeitung einer neuen derartigen Strategie einzumahnen. In den vergangenen Jahren sei dabei durchaus einiges gelungen, etwa eine überdurchschnittlich hohe Forschungsquote. Allerdings stimme das Verhältnis von In- und Output nicht, "daher ist die Innovationsdynamik geringer geworden".
Hier müsse ein entsprechenden Wirkungsgrad der eingesetzten Mittel erzielt werden. Im Zusammenhang mit der derzeit stattfindenden Ausarbeitung des nächsten Forschungsrahmenprogramms der EU forderte Androsch mindestens eine Verdoppelung des Budgets gegenüber dem derzeit laufenden Programm "Horizon 2020" (75 Milliarden Euro), damit Europa international mithalten könne. (APA/red)
Bild: Johannes Zinner/AIT