Radwege: Was heuer neu hinzukommt
Der rund drei Kilometer lange Abschnitt in Favoriten ist das bisher größte Radwegprojekt Wiens, wie Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) der APA mitteilte. Doch auch in anderen Bezirken stehen Bauaktivitäten für den Drahtesel- und Fußgängerverkehr bevor.
Mit dem Rad in die Per-Albin-Hansson-Siedlung
Insgesamt werden rund 4,6 Mio. Euro investiert, wobei Favoriten davon wohl den Löwenanteil verbuchen darf. Die neue Langstrecke dort besteht aus Einrichtungsfahrbahnen auf jeder Seite. Ab Ende 2018 sollen die beiden jeweils rund drei Meter breiten Wege benutzbar sein. Sie erschließen etwa die Per-Albin-Hansson-Siedlung oder auch die Fachhochschule Wien am Verteilerkreis. Gleichzeitig wird der bestehende Radweg in der Kennergasse bis zur Favoritenstraße verlängert.
Im 8. gegen die Einbahn
Im 8. Bezirk können Radnutzer künftig in der Florianigasse von der Skodagasse bis zur Wickenburggasse in beide Richtungen fahren - also auch gegen die Einbahn. Errichtet wird eine 700 Meter lange Verbindung. Auch der Lückenschluss zwischen Wickenburggasse und 2er-Linie ist bereits projektiert. Allerdings wird dieses Vorhaben erst nach dem bevorstehenden U-Bahn-Bau beim Rathaus umgesetzt.
Rad-Highway Goldschlagstraße
Ausgebaut wird weiters auch die Radtauglichkeit der Goldschlaggasse im 14. und 15. Bezirk. Auf einem Abschnitt wird hier ebenfalls das Radeln gegen die Einbahn erlaubt. Auch der Bike-Streifen in der Gersthofer Straße im 18. Bezirk wird verlängert. Die Arbeiten an der Fahrradstraße Kuchelauer Hafen werden heuer finalisiert. Völlig neu ist zudem ein Abschnitt im 21. Bezirk. Zwischen Mayerweckstraße und Landesgrenze wird ein vier Meter breiter Geh- und Radweg errichtet. Auch in Kaisermühlen wird ein solcher neu gebaut.
Flaniermeilen Währinger Straße und Lange Gasse
Die Währinger Straße wird renoviert, wobei dort laut Stadt auch die Erhöhung der Verkehrssicherheit und der Aufenthaltsqualität im Fokus steht. Die Gehsteige werden verbreitert, auch Bäume werden gepflanzt. An eine Umwandlung in eine Begegnungs- oder gar eine Fußgängerzone ist jedoch nicht gedacht. Die Verkehrsorganisation dort ändere sich nicht, wird betont - nachdem zuletzt entsprechende Gerüchte für Diskussionen gesorgt hatten.
Zu den großen Projekten gehört auch die kürzlich präsentierte Begegnungszone Lange Gasse in der Josefstadt. Die neue Flanierstraße wird derzeit errichtet. Das gilt auch für die Südbahnhofbrücke, die den dritten und zehnten Bezirk verbindet. Sie wird seit 2016 gebaut und soll im Juli eröffnet werden.
Vassilakou hofft auf weniger Widerstand
"Unsere Pläne für den Fuß- und Radverkehr zeigen, dass wir in Wien weiter tatkräftig daran arbeiten, den nachhaltigen Verkehr zu stärken. Die Ankündigung der Bundesregierung, den Radverkehrsanteil verdoppeln zu wollen, lässt hoffen, dass die Umsetzung zukünftig auf weniger Widerstand stößt. In den vergangenen Jahren waren wir in unserer Arbeit mit einer Stimmung konfrontiert, die nachhaltigen Verkehrskonzepten mehr als negativ gegenüber gestanden ist", zeigte sich Vassilakou zuversichtlich. (Apa/vk)
Wir treffen heute Martin Blum von der Mobilitätsagentur zum Interview. Den Beitrag dazu gibt es um 18.30 Uhr in "24 Stunden Wien"!