Anklage: Prostitutions-Drama im Schweizergarten
Vom eigenen Vater auf den Strich geschickt: Dieses tragische Schicksal ereilte einen jungen Slowaken in Wien. Neben ihm soll der Mann noch sechs weitere Burschen zum Anschaffen in den Schweizergarten geschickt haben. Es handelte sich bei den Missbrauchsopfern, alle zwischen 16 und 20 Jahre alt, durchwegs um Angehörige einer ungarischen Minderheit aus einer Ortschaft in der Südslowakei, die in ärmlichen Verhältnissen und ohne Zukunftsperspektive aufwuchsen.
Der 55-Jährige soll den Transport der Burschen, unter denen sich neben seinem Sohn auch andere junge Verwandte befanden, nach Wien organisiert haben. Er nutzte die Zwangslage der mittellosen Jugendlichen aus und schickte sie in den Schweizergarten, der von Homosexuellen häufiger als Treffpunkt für unverbindlichen Sex genutzt wird. Dort mussten die Jugendlichen gegen Entgelt sexuelle Handlungen durchführen. Der Angeklagte schnitt an den Einkünften der Burschen mit und bot ihnen dafür Schutz.
Dem Mann wird Menschenhandel, grenzüberschreitender Prostitutionshandel und Zuhälterei vorgeworfen. Ihm drohen bis zu 10 Jahre Haft. Zudem wurden neun Freier im Alter von 47 bis 78 wegen sexuellen Missbrauchs von Jugendlichen angeklagt. Sie könnten bis zu drei Jahre inhaftiert werden.
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