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Brigittenau: Ruf nach mehr Ärzten Brigittenau: Ruf nach mehr Ärzten
Politik

Brigittenau: Ruf nach mehr Ärzten

Wie ist es um die Gesundheitsversorgung im 20. Bezirk bestellt? W24 fragt nach. Mit VIDEO!
Vanessa Kogler
Mittwoch, 16. Mai 2018
Verfasst am 16.05.2018 von Vanessa Kogler

86.000 Menschen leben aktuell im 20. Wiener Gemeindebezirk. Laut Bezirksvorsteher Hannes Derfler (SPÖ) ist es um die Gesundheitsversorgung in der Brigittenau derzeit gut bestellt. In den kommenden Jahren soll die Bevölkerung aber auf rund 100.000 anwachsen. Gleichzeitig wünscht sich Derfler, dass auch die Kassenplanstellen im Bezirk mehr werden.

Wer will noch Hausarzt werden?

Für Allgemeinmediziner gibt es im 20. Bezirk laut Wiener Ärztekammer aktuell 36 Kassenplanstellen. Für zwei Planstellen werden noch Nachfolger gesucht. Viele junge Ärzte wollen sich den Job nicht antun. Oft sind die Ordinationen veraltet, nicht barrierefrei, oder es muss viel Geld in eine Renovierung gesteckt werden.

Wie schaut es mit den Fachärzten aus?

Der Job sei enorm wichtig, erzählt Thomas Berger, seit 25 Jahren Hausarzt mit Kassenvertrag in der Brigittenau. Derzeit klappe die „medizinische Durchuntersuchung“ eines Patienten noch reibungslos. Nicht zuletzt wegen der guten Zusammenarbeit mit den derzeit 45 Fachärzten im Bezirk, sagt er gegenüber W24. „Aber wir werden ausgedünnt.“

WGKK: Brigittenau gut versorgt

Das stimme so nicht, heißt es dazu von Seiten der Wiener Ärztekammer. Die beiden von Berger im Interview mit W24 angesprochenen Facharztstellen wurden erfolgreich ausgeschrieben. Die Nachfolger wären gerade auf der Suche nach neuen, barrierefreien Ordinationsstandorten – ebenfalls im 20. Bezirk. Aus Sicht der Wiener Gebietskrankenkasse ist der 20. Bezirk aktuell gut versorgt. Und weiter: bei den Verhandlungen zu den Vertragsordinationen würde man demografische Entwicklungen im Bezirk stets berücksichtigen, heißt es in einer Stellungnahme. (vk)