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Hauptbahnhof: Der Tag nach der Sperre Hauptbahnhof: Der Tag nach der Sperre
Chronik

Hauptbahnhof: Der Tag nach der Sperre

Wir treffen den ÖBB-Pressesprecher und den Leiter der Caritas Wien Notversorgung. Mit VIDEO!
Vanessa Kogler
Donnerstag, 03. Mai 2018
Verfasst am 03.05.2018 von Vanessa Kogler

Am Tag nach Inkrafttreten der Nachtsperre ist alles ruhig. „Auch die Nacht ist ruhig verlaufen“, heißt es von Seiten der ÖBB. Bei der Caritas bestätigt man: „Alles komplikationslos“. Nicht zuletzt weil im Vorfeld verstärkt Sozialarbeiter und Streetworker mit mehrsprachigem Infomaterial unterwegs waren. Gestern Abend waren dann Streetworker mit Decken und Schlafsäcken vor Ort, erzählt uns der Leiter der Caritas Notversorgung in Wien, Erich Steurer.

Erste Nacht "komplikationslos"

Der offizielle Grund für die Nachtsperre von 1.30 bis 4 Uhr in der Früh sind „Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten“, die in dieser Zeit „unbeeinträchtigt“ stattfinden können, so ÖBB-Pressesprecher Roman Hahslinger. Die Nachtsperre am Hauptbahnhof war schon länger geplant, heißt es. Mit dem Alkoholverbot am Praterstern habe die Sperre nichts zu tun. Am Westbahnhof gibt es diese schon länger. Hahslinger: „Weitere Bahnhöfe könnten vielleicht folgen“.

Verdrängungsprozess?

Ein Verdrängungsprozess der Obdachlosen etwa in Richtung der Bahnhöfe in Floridsdorf oder Heiligenstadt sei laut Steurer vorstellbar. Sein Wunsch: mehr Notbetten auch in der wärmeren Jahreszeit, derzeit gibt es 300 Notbetten. „Das Winterpaket mit 1.200 Schlafplätzen war großartig. Die Obdachlosigkeit hört jedoch im Sommer nicht auf. Rund 100 bis 150 Notbetten mehr, wären auch jetzt nicht schlecht.“ (vk)