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"Rettet die Monsterbauten!" "Rettet die Monsterbauten!"
Kultur

"Rettet die Monsterbauten!"

Neue Ausstellung: Brutalistische Bauten - dazu gehört etwa die Wotruba-Kirche in Wien. Mit VIDEO!
Hannes Huss
Freitag, 18. Mai 2018
Verfasst am 18.05.2018 von Hannes Huss

Manche lieben sie, andere verabscheuen solche Bauten: die erst jetzt wiederentdeckte brutalistische Architektur lässt niemanden kalt. Eine neue Schau im Architekturzenturm Wien zeigt ab sofort internationale Beispiele und österreichische Highlights. Sie beleuchtet die architektonische und die gesellschaftliche Relevanz der Projekte. Das Zeitalter des architektonischen Brutalismus war zwischen 1953 und 1979, es zeichnet sich durch klobige Klötze aus, die gesellschaftlich auf jeden Fall aufsehenerregend waren.

Über viele Jahrze wurden die Bauten des Brutalismus als Bausünden verunglimpft, dem Verfall preisgegeben oder abgerissen. Auch in Österreich gibt es zahlreiche Objekte, die Wotruba-Kirche in Liesing etwa zählt dazu, aber auch zum Beispiel das Kulturzentrum Mattersburg.

Das Architekturzentrum bietet erstmals eine weltweite Zusammenschau brutalistischer Bauten, die bis Ende der Siebziger auf allen Kontinenten entstanden. Welche gesellschaftlichen Entwicklungen, welche architektonischen und politischen Ideen bilden den Kontext dieses internationalen Phänomens? Die Ausstellung geht aber auch der Frage nach, wie Brutalismus überhaupt definiert werden kann und behandelt mögliche Strategien der denkmalgerechten Sanierung. Es gibt sogar eine Initiative, die solche Bauten wieder errichten will - und zwar unter dem Titel "SOS Brutalismus". Die Ausstellung ist noch bis zum 8. August zu sehen.

Bild: Architekturzentrum Wien, Sammlung, Margherita Spiluttini