Deutschklassen: Auch "integriert" möglich
Weil es an vielen Wiener Schulen Raumprobleme gibt, lenkt das Ministerium nun ein. Das heißt: die Deutschförderung darf auch in „integrierter Form“ – also wie bisher im Rahmen des Klassenverbands - stattfinden. Laut Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky haben wienweit 46 Schulen Probleme bei der Umsetzung angemeldet.
Vier Semester in Deutschförderklasse
Ab Herbst müssen Kinder, die dem Unterricht nicht ausreichend folgen können, für maximal vier Semester in eine eigene Deutschförderklasse. Dort wird dann in 15 bis 20 Wochenstunden nach eigenem Lehrplan Deutsch unterrichtet - für Gegenstände wie Zeichnen, Musik oder Turnen werden die Kinder dann aber altersgemäß den normalen Regelklassen zugeteilt. Einschränkung: Die Klassen werden erst ab acht Schülern pro Standort eingerichtet. Besuchen müssen sie außerdem nur jene Kinder, die in der ersten Schulstufe aufgenommen wurden, oder gerade in Österreich angekommene Quereinsteiger ins Schulsystem. Nach jedem Semester wird dann überprüft, ob die Kinder dem Regelunterricht mittlerweile ausreichend folgen und in die Regelklassen wechseln können.
Übergangsweise: Schulen dürfen über Deutschförderklassen bestimmen
Neben inhaltlicher Kritik und Zweifel an der organisatorischen Durchführbarkeit löste Wien aufgrund erwarteter Mehrkosten den im Finanzausgleich vorgesehenen Konsultationsmechanismus aus - das bedeutet, dass diese vom Bund getragen werden sollen. Nach längeren Verhandlungen gibt es nun folgende Übereinkunft: Auf der einen Seite zieht Wien den Konsultationsmechanismus zurück, andererseits bekommen jene Schulstandorte, die eine Umsetzung der Deutschklassen aus organisatorischen und strukturellen Gründen nicht schaffen (also etwa Raumnot), eine Ausnahme zugestanden. Sie können die Deutschförderung schulautonom umsetzen, also auch in integrierter Form. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass dies in Abstimmung mit dem Ministerium passiert, eine eigene Lehrkraft für die außerordentlichen Schüler zur Verfügung steht und eine temporäre Maßnahme bleibt, betont man im Ministerium. (apa/vk)