Floridsdorf: "Der Schlingermarkt ist tot"
Herunter gelassene Rollbalken, Kurzparkzone und unklare Öffnungszeiten. Der Floridsdorfer Markt alias Schlingermarkt hat schon bessere Zeiten gesehen. Seit Jahren schwinden die Besucher, zudem sperren immer mehr umliegende Geschäfte zu. Hinzu kommen Drogen- und Alkoholprobleme mancher Anrainer, über die uns beim W24 Lokalaugenschein berichtet wird. Stammgast Andreas meint sogar: "Der Schlingermarkt ist tot." Wie aber kann man den Floridsdorfer Traditionsmarkt wiederbeleben?
Der Schlingermarkt besteht seit 1926. Im Jahr 2018 umfasst er rund 40 Stände auf einer verbauten Fläche von 1590 Quadratmetern. Einige davon werden aber nur als Lager oder Produktionsstätte genutzt. Die Bezirksvorstehung arbeitet gerade an einem Zukunftskonzept, das der Frage nachgeht, wie der Markt im Jahr 2030 ausschauen könnte. Aber schon in naher Zukunft soll viel Geld in die Belebung des Schlingermarkts gesteckt werden. Bessere Zutrittsmöglichkeiten, eine neue Müllsammelstelle und eine bessere WC-Anlage werden kommen, darüber hinaus gibt es ab Herbst einheitliche Marktöffnungszeiten.
Von 15 bis 18 Uhr müssen Standler ihre Läden dann zugänglich halten, damit Kunden nicht vor verschlossenen Türen stehen. Für Marktbetreiberin Cornelia Neumeister von „Obst & Gemüse“ eine Katastrophe – arbeitet sie doch jetzt schon mehr als 60 Stunden, um ihren Stand überwiegend halbtags geöffnet zu haben.
Hoffnung gibt es seitens einer Anrainer-Initiative, die den Markt durch tägliche Facebook-Videos und Medienarbeit beleben will. Abgesehen davon haben auch die Marktstandler gute Ideen, um ihren Handelsplatz attraktiver zu machen. Sie wünschen sich Gratis-Parkplätze für Kunden, bessere Werbung durch den Bezirk und mehr Mitspracherecht bei der Umgestaltung ihres Marktes.