Vögele muss Insolvenz anmelden
Kampf bis zuletzt: Bis Dienstagmittag wollte die wirtschaftlich schwer angeschlagene Modekette Vögele einen Investor für ihre verbleibenden Filialen gefunden haben, letztlich kam ein Deal nun doch nicht zustande. Jetzt meldet Vögele doch Insolvenz an, 700 Mitarbeiter sind aktuell betroffen. In einem offiziellen Statement erklärt das Unternehmen: "Die in den letzten Wochen geführten intensiven Verhandlungen über eine Investorenlösung konnten innerhalb der zur Verfügung stehenden Frist bis Ende Juli nicht finalisiert werden. Aufgrund der rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wird die Geschäftsführung von Charles Vögele (Austria) GmbH nunmehr ein gerichtliches Sanierungsverfahren beantragen. Im Rahmen des Sanierungsverfahrens sollen die sehr weit fortgeschrittenen Verhandlungen über eine Investorenlösung fortgesetzt und so eine nachhaltige, Arbeitsplätze sichernde, Sanierung ermöglicht werden."
Lob für Belegschaft
„Gegenüber der Zerschlagung des Unternehmens und Abgabe der Filialen an viele Einzelabnehmer, wie in den letzten Wochen immer wieder kolportiert, sehen wir im eingeleiteten Sanierungsverfahren die beste Chance zur Fortführung der Gesellschaft“, so Thomas Krenn, Geschäftsführer Charles Vögele Austria. „Die bestmögliche Sicherung der Arbeitsplätze hatte nach dem extrem loyalen Verhalten der gesamten Belegschaft in den letzten Wochen trotz geschuldetem Urlaubsgeld höchste Priorität.“
Weiter verhandelt wird auch für die Schwesterfirmen in Slowenien (11 Filialen) und Ungarn (26 Filialen), die ebenfalls aus der CEE Zentrale in Kalsdorf bei Graz geleitet werden. Wie für Österreich versuchen die Gesellschafter und das Management laut einer aktuellen Aussendung auch für den Erhalt dieser Filialen" nachhaltige Lösungen für den Fortbestand" zu finden.
Imageverlust und verändertes Einkaufsverhalten
In den letzten Jahren sind die Umsatzzahlen bei Vögele kontinuierlich eingebrochen, ein altbackenes Image, eine starke Konkurrenz durch den Online-Handel und durch andere Ketten wie auch veränderte Einkaufsgewohnheiten dürften dazu geführt haben, dass die Modekette in die Krise geriet. Jetzt bleibt abzuwarten, ob sich doch noch ein Käufer findet.
Bild: Ketchum Publico