UPC gehört jetzt T-Mobile: Was ändert sich?
Seit 1. August gehen T-Mobile und UPC gemeinsame Wege. Der Handynetzbetreiber hat für 1,9 Milliarden Euro den Internet- und TV-Anbieter übernommen. Das ist der größte Deal in der Telekom-Branche, seitdem die Telekomaustria im Jahr 2000 an die Börse gegangen ist. Mit der offiziellen Übernahme von UPC wird aus T-Mobile Austria ein Unternehmen mit 1,25 Mrd. Euro Umsatz und 2.524 Mitarbeitern, das nun dem Platzhirsch A1 auch im Geschäftskundenbereich umfassend Paroli bieten will - und im Privatkundensektor auf die Renaissance des Festnetzes reagiert, so T-Mobile/UPC-Chef Andreas Bierwirth am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.
Frühjahr 2019: neue Marke "unter dem Dach des T"
"Das ist die teuerste Cash-Investition der Deutschen Telekom seit 10 bis 15 Jahren", betonte Bierwirth. Denn alle anderen Zukäufe der deutschen Konzernmutter seien durch Aktientausch gestemmt worden. Im Frühjahr 2019 soll die UPC-Übernahme auch optisch sichtbar sein, dann wird es eine neue Marke "unter dem Dach des T geben", sagte Bierwirth.
Keine Kündigungen geplant
Bis dahin werden beide Marken, Call Center und Shops weiter geführt. Die Mitarbeiter von UPC wurden mit bestehenden Verträgen übernommen, an einen Personalabbau sei nicht gedacht. Er habe eher das Problem, die richtigen IT-Fachkräfte zu bekommen, so der ehemalige AUA-Chef Bierwirth. Ein Großteil der UPC-Mitarbeiter wird in die Zentrale der T-Mobile umziehen. Das sogenannte T-Center in der Nähe des ehemaligen Wiener Schlachthofes St- Marx wurde laut Bierwirth in den Euphoriephasen des Mobilfunks zu großzügig dimensioniert, daher gebe es nun kein Platzproblem.
Keine Preiserhöhungen geplant
Angst vor Preiserhöhungen durch die Übernahme bräuchten die Konsumenten nicht zu haben. "Der Deal rechnet sich nicht durch Preiserhöhungen", versicherte Bierwirth.
Technologie-Vorsprung für die nächsten 10 Jahre gesichert
Grundsätzlich hielt er zum Kauf der Wiener UPC fest, dass dieser zwar teuer, aber der Preis von knapp zwei Milliarden Euro angemessen war. "Wir waren bisher eher auf einem Fuß unterwegs", so Bierwirth in Anspielung darauf, dass T-Mobile die Festnetzkomponente fehlte. Nun habe man einen Technologievorsprung gegenüber den Mitbewerbern, der die nächsten zehn Jahre anhalten werde.
(apa/migl)