Grünes Urgestein geht
Die Wiener Grünen sind im Umbruch: Nach dem angekündigten Rückzug von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou gab Montagfrüh auch der langjährige Gemeinderat Christoph Chorherr seinen Abgang rund um den Jahreswechsel bekannt. Er habe sich entschieden, seine lange Zeit als Berufspolitiker zu beenden, sagte er in einem auf seiner Homepage veröffentlichten Video.
Für die Wiener Grünen beginne jetzt eine neue Phase, meint Chorherr, der in den 1990er-Jahren auch kurzzeitig Chef der Bundesgrünen war. Im November wisse man, wer nächster Spitzenkandidat sei, Vassilakou habe angekündigt, sich auf Sicht zurückzuziehen und auch er denke schon "sehr, sehr lange" nach, wann für ihn der Punkt erreicht sei, seine Phase nach 27 Jahren in der Wiener Kommunalpolitik zu beenden, erklärte Chorherr. Rund um den Jahreswechsel wolle er sein Mandat zurücklegen, er wolle nicht als Politiker in Pension gehen. Er habe schon länger über einen Rückzug nachgedacht, versichert er: "Irgendwann muss man loslassen."
Anpacken will er künftig etwa als Bäcker. Bevor er gehe, wolle er noch ein großes Projekt fertigmachen: Die neue Wiener Bauordnung, deren Beschluss im Landtag demnächst ansteht. Danach werde er ein "politisch motivierter Unternehmer". Angedacht ist laut Chorherr eine Tätigkeit unter anderem im Bereich Bauen bzw. Städtebau. Fix ist außerdem bereits, dass er gemeinsam mit Partner Heli Gragger eine Holzofen-Bio-Bäckerei eröffnen wird - in dem etwa Menschen aus dem zweiten Arbeitsmarkt oder auch Flüchtlinge Beschäftigung finden werden. (APA/red)