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Kinderbetreuung: SPÖ-Länder fühlen sich erpresst Kinderbetreuung: SPÖ-Länder fühlen sich erpresst
Politik

Kinderbetreuung: SPÖ-Länder fühlen sich erpresst

Peter Kaiser, Michael Ludwig und Hans Niessl sind erbost - sollten ihre Länder die 15a-Vereinbarung nicht unterzeichnen, fließt gar kein Geld vom Bund.
Hannes Huss
Dienstag, 04. September 2018
Verfasst am 04.09.2018 von Hannes Huss

Weiter Aufregung um Kinderbetreuung und das Geld des Bundes an die Länder, das damit verbunden ist: Die SPÖ-regierten Bundesländer Kärnten, Burgenland und Wien orten im Zusammenhang mit dem Ausbau der Kinderbetreuung einen "Erpressungsversuch der Regierung". Sollten diese Länder die 15a-Vereinbarung nicht unterschreiben, sollen die 142,5 Mio. Euro auf die anderen und somit ÖVP-geführten Länder aufgeteilt werden, kritisierten sie. Das Ministerium erklärte dazu, dass diese Regelung nicht neu sei.

Die Landeshauptmänner Peter Kaiser (Kärnten), Hans Niessl (Burgenland) und Michael Ludwig (Wien) warfen der türkis-blauen Regierung in einer gemeinsamen Aussendung am Dienstag "schlechte Drüberfahr-Mentalität" vor. "Ohne jedes Gespräch auf politischer Entscheidungsebene" mit den SPÖ-geführten Ländern soll die 15a-Vereinbarung schon demnächst im Ministerrat "durchgepeitscht" werden, sind sie erbost.

Sie verwiesen außerdem auf einen Punkt mit "besonderer Sprengkraft" hin. Es sei festgehalten, dass für den Fall, dass ein oder mehrere Bundesländer nicht zustimmen, die Gesamtsumme von 142,5 Millionen Euro zwar unverändert zur Auszahlung komme, verteilt auf jene, die der Vereinbarung zustimmen. "Das ist eine unfassbare, selbst für diese machtversessene Bundesregierung von Kurz und Strache ungekannte Vorgangsweise und grenzt schon an Erpressung", meinten Kaiser, Niessl und Ludwig und pochten erneut auf ein gemeinsames Gespräch mit Familienministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP).

Aus ihrem Büro hieß es, dass die Regelung zur Mittelverteilung schon in der bisherigen 15a-Vereinbarung enthalten und damit nichts Neues sei. Generell wurde mehr Sachlichkeit in der Debatte eingefordert. (APA/hh)