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Wiener Studenten wollen ins Weltall Wiener Studenten wollen ins Weltall
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Wiener Studenten wollen ins Weltall

Space Team" der TU Wien will mit "The Hound" 100 Kilometer Flughöhe erreichen.
Siniša Puktalović
Dienstag, 18. September 2018
Verfasst am 18.09.2018 von Siniša Puktalović

Das "Space Team" der Technischen Universität (TU) Wien will mit seiner zweistufigen Rakete den Rand des Weltraums erreichen. Mit dem für das Wochenende geplanten Start in der Wüste von Nevada (USA) soll der europäische Rekord für Studententeams gebrochen werden, der bei 32,3 Kilometern Flughöhe liegt. Das aus Studenten gebildete "Space Team" hofft, mit seiner Rakete auf 100 Kilometer vorzudringen.

Eine verbindliche Grenze für den Beginn des Weltraums gibt es nicht. Die US-Weltraumorganisation NASA hält sich an eine Definition der "Federation Aeronautique Internationale", die die Grenze auf eine Höhe von 100 Kilometern gelegt hat, schreibt Astronom Florian Freistätter in seinem Wissenschaftsblog "Astrodicticum simplex". Dort liegt die sogenannte "Karman-Linie" - die Atmosphäre ist in dieser Höhe bereits so dünn, dass ein Flugzeug so schnell fliegen müsste, dass die Zentrifugalkraft größer als die aerodynamischen Kräfte ist.

Zweistufige Rakete soll den Erfolg bringen

"Um die gewünschte Höhe zu erreichen, haben wir uns für eine zweistufige Rakete entschieden", erklärte Andreas Bauernfeind vom "Space Team" der TU Wien in einer Aussendung. Die erste Stufe soll rund dreieinhalb Sekunden lang brennen und die "The Hound" genannte Rakete in eine Höhe von ungefähr zwölf Kilometer hieven. Dort soll die erste Stufe abgetrennt und die zweite Stufe gezündet werden. Die Rakete wird dabei in etwa fünffache Schallgeschwindigkeit erreichen, erklärte Moritz Novak gegenüber der APA. Beide Stufen sollen schließlich mit Fallschirmen zur Erde zurückkehren.

Die Rakete ist rund vier Meter lang und wiegt inklusive Treibstoff rund 28 Kilo. Für den Antrieb verwendet das Team kommerzielle Raketentriebwerke, die mit Festbrennstoff betrieben werden. Das Elektronik-System wurde von den Studenten selbst entwickelt und gebaut. Als Material haben sie spezielle glasfaserverstärkte Polymere gewählt, von dem sie hoffen, dass es die extreme Belastung standhält. Vor allem durch den Luftwiderstand wird die Rakete extrem heiß.

Mehrere Testflüge bereits absolviert

Das "Space Team" hat bereits zahlreiche kleinere Testflüge mit ein- und zweistufigen Raketen durchgeführt. In Österreich lassen sich aber Rekordhöhen aus Sicherheitsgründen nicht erreichen, weshalb die Studenten in die Wüste von Nevada ausweichen, wo einmal im Jahr Raketen-Teams ihre Entwicklungen testen. Der Start der Wiener Rakete ist für 22. oder 23. September geplant. (APA/Red.)