"Den Wiener Fleischern geht es nicht sehr gut"
Seit 2005 hat jede vierte Fleischerei im Land zugesperrt, das zeigen die neuesten Zahlen der Wirtschaftskammer. Auch für Wien sind die Zahlen alarmierend. Derzeit zählt die Innung in der Hauptstadt 127 aktive Fleischereien. 2005 waren es noch 80 Betriebe mehr in der Stadt.
Großer Druck von Handelsketten
Den Wiener Fleischer-Betrieben geht es nicht sehr gut“, bestätigt auch Erwin Fellner, Innungsmeister der Wiener Fleischer auf W24-Nachfrage. Verantwortlich dafür seien vor allem die großen Handelsketten mit ihren Werbeaktionen. „Der kleine Fleischer kann da kaum mithalten, auch wenn die Aktionen oft gar keine sind“. In seinem Betrieb in der Klosterneuburger Straße im 20. Bezirk produziert er die Wurst noch selber – und zwar ohne Stärke, wie der Innungsmeister betont. „Außerdem kann ich theoretisch jede Geburtsurkunde von den verarbeiteten Tieren nachweisen“, ergänzt Fellner.
Wie schaut’s mit den Umsätzen aus?
Jeder zweite Fleischer schafft es laut KMU-Forschung seine Umsätze zu halten, jeder fünfte muss aber Geschäftseinbußen hinnehmen. Bei 31 Prozent gab es ein Plus. Dabei profitieren die Betriebe vor allem vom Weihnachtsgeschäft, weil oft „Sonderwünsche“ erfüllt werden. (apa/vk)