Stop: Mehr Zivilcourage für Margareten
Nicht weg- sondern hinhören, wenn Schreie aus einer Nachbarwohnung zu hören sind – und wenn’s drauf ankommt, ruhig auch anklingeln. Der aktuelle TV-Spot des Nachbarschaftsprojekts Stop in Margareten, soll alle Wienerinnen und Wiener zu mehr Zivilcourage ermutigen. In dem Spot sind Schreie zu hören. Ein Nachbar klingelt an und fragt nach der „Uhrzeit“. Das nennt man paradoxe Intervention. Dadurch gelingt es denKreislauf der Gewalt zu unterbrechen.
Seit Anfang des Jahres läuft das Projekt Stop „Stadtteile ohne Partnergewalt“ im 5. Bezirk. Bei sogenannten Frauen- und Männertischen findet Austausch statt. Zusätzlich gibt es Aktionen und Befragungen im Bezirk. Mittlerweile sind bereits an die 30 Partnerorganisationen im Bezirk mit an Bord. Ansprechen wollen die Stop-SozialarbeiterInnen im nächsten Schritt vor allem Jugendliche, etwa in Jugendzentren oder über die Parkbetreuung.
Gesucht: Männliche Verbündete
Damit Gewaltprävention funktionieren kann, braucht es aber vor allem noch eines: Mehr männliche Verbündete. Während immer mehr Frauen zu den Treffen kommen, sind die Männertische eher verwaist. Hintergrund: Viele Männer fühlen sich nicht angesprochen. Rösslhumer dazu: „Wir wollen künftig auch versuchen etwa über die Feuerwehren oder Kirchen mehr Männer zu erreichen“.
Projekt mit Fortsetzung?
Die nächste Möglichkeit zum Austausch für Männer gibt es diesen Donnerstag (14.11.) ab 17 Uhr beim Männertisch im Neunerhaus Cafe in der Margaretenstraße. Der nächste Frauentisch findet am 18. November im wohnpartner-Lokal im Reumannhof (5., Margaretengürtel 100-110/5/1 (Zugang Brandmayergasse 39) statt – und zwar von 17 bis 20 Uhr. Das Projekt Stop läuft noch bis Ende 2021 und soll im Idealfall danach auf weitere Bezirke Wiens ausgeweitet werden. (vk)