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Donaukanal: Rechtsstreit bremst neue Projekte Donaukanal: Rechtsstreit bremst neue Projekte
Wirtschaft

Donaukanal: Rechtsstreit bremst neue Projekte

Vorhaben neuer Pächter hängen in der Warteschleife. Grund dafür: Rechtstreitigkeiten mit dem bisherigen Pächter.
Michael Fahrner-Glatz
Montag, 11. März 2019
Verfasst am 11.03.2019 von Michael Fahrner-Glatz

Dort wo aktuell noch Sportler dem doch eher winterlichen Wetter trotzen, hätte schon ab April vieles neu sein sollen. Ein Rechnungshof-Bericht, der Unterverpachtung und fehlende Transparenz kritisiert hat, ist für Stadträtin Ulli Sima aber nicht der einzige Grund für frischen Wind am Donaukanal: „Wenn man sichs jetzt anschaut, schaut es halt schon sehr grindig aus: Pawlatschen, Holzverschläge und irgendwelche Container, die herumstehen. Das ist nicht besonders hübsch. Und es ist doch ein innerstädtischer Bereich, eine Visitenkarten Wiens, die es verdient hätte, dass sie ein bissl liebevoller gepflegt ist.“, sagt Stadträtin Ulli Sima im W24- Interview.

Was kommt? Was kommt nicht?

Central Garden und Hafenkneipe sind bei der Neuauflage mit dabei - beide bei der Franzensbrücke auf der Seite der Leopoldstadt gelegen. Hier haben sich die bisherigen Betreiber erneut mit Erfolg beworben.
Nicht so gut sieht es bei der Badeschiff-Vorkaifläche und der Adria Wien aus. Vor dem Badeschiff hat das Projekt "Fräulein's fabelhafter Sommergarten" gewonnen, bei der Adria Wien sollte die "Vienna Waterfront" entstehen: ein ganzjährig bespieltes Gemeinschaftsprojekt der Gastronomen Figar & Seiler sowie Boxircus. Die beiden Flächen hatte bisher allerdings Badeschiff-Macher Gerold Ecker gepachtet.
Das betrifft auch den Tel Aviv Beach, der sich erfolgreich wieder beworben hat. Aber auch hier ist Ecker der Pächter gewesen. Deshalb sei hier die Stadt als Interimspächter eingesprungen, um den weiteren Betrieb bis zur endgültigen rechtlichen Klärung zu garantieren.

Statement von Ecker

Wir haben beim Ex-Pächter Gerold Ecker um eine Stellungnahme gebeten, er teilt uns daraufhin mit:
„Ich möchte Ihnen gerne auf diesem Weg meine Stellungnahme übermitteln, da ich jede weitere Eskalation dieses Konfliktes vermeiden möchte. Wir klären vor verschiedenen Gerichten, ob die langfristigen Verträge für den Betrieb Adria Wien und die von der Stadt Wien gemachten Zusagen der Vertragsverlängerungen für die Betriebe Adria Wien und Vorkaifläche (also Gastgarten) Badeschiff rechtlich bindend sind. Bis zum Abschluß dieser Verfahren werden wir unsere Betriebe weiterführen. Erst wenn die Gerichte abschließend gegen unsere Positionen entscheiden, können die Vorhaben von Stadträtin Sima ernsthaft diskutiert werden.
Lieber würden wir im direkten Gespräch, diese für alle Seiten unangenehme Situation klären, aber leider besteht seitens Stadträtin Sima überhaupt keine Gesprächsbereitschaft. Da wir nicht Gegenstand des Wiener Vorwahlkampfes sein wollen, suchen wir anstelle der medialen Kommunikation immer noch das direkte Gespräch.“