„Viele Männer sind verunsichert“
Oft geht es um Beziehungsprobleme, aber auch um die Themen Gewalt, Missbrauch, Isolation oder Vaterschaft, die Männer hierher führen. An drei Standorten im 10. Bezirk bietet die Männerberatung Wien psychologische, psychotherapeutische, soziale und juristische Unterstützung an. Rund ein Drittel der Klienten kommt freiwillig, die meisten aber weil sie müssen. Wie zum Beispiel jugendliche Straftäter, die in Gruppen Anti-Gewalttrainings absolvieren müssen.
„Es geht viel um die eigene Geschichte und darum Strategien zu erarbeiten, um nicht mehr gewalttätig zu werden“, erklärt Bernd Kühbauer, Leiter der präventiven Jugendarbeit bei der Männerberatung Wien. Typische männliche Rollenbilder zu hinterfragen ist ein wesentlicher Teil der Therapie. Auch wenn es um männliche Opfer geht, sagt Hubert Steger, Leiter des Bereichs Opferschutz. Viele Männer seien verunsichert. Alte Rollenbilder würden nicht mehr greifen. Das Eingestehen von Schwäche sei für viele ungewohnt und unmännlich. Und das unabhängig von der Herkunft.
Neben der Gewaltprävention und der Täterarbeit geht es in der Männerberatung Wien aber vor allem auch darum, männliche Betroffene von Gewalt zu unterstützen. Es geht um misshandelte Jugendliche und Männer und oft auch um sexuellen Missbrauch. Die betroffenen Männer hätten laut Steger keine Lobby, die Unterstützung bliebe ihnen oft verwehrt. Mehr Infos zu den Angeboten der Männerberatung Wien gibt es unter 01/603 28 28 oder online unter www.maenner.at.