NR-Wahl: Rendi und Bures führen Wiener Liste an
Die Wiener SPÖ hat ihre Landesliste für die Nationalratswahl im September beschlossen. Als Spitzenkandidatin in der Bundeshauptstadt wird Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner ins Rennen gehen. Der zweite Platz wird von der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures eingenommen.
Landesparteichef und Bürgermeister Michael Ludwig sprach bei der Präsentation ausdrücklich von einer "Doppelspitze" - und der "weiblichsten Liste", die es je gab. Er verwies dabei auf die Geschlechterparität bei der Landesliste und die Anzahl der Spitzenkandidatinnen in den Regionalwahlkreisen. Dass Rendi-Wagner die Wiener Liste anführe, freue ihn jedenfalls sehr, beteuerte Ludwig.
Man sei personell und inhaltlich gut vorbereitet, versicherte der Wiener Chef-Rote. Er vergaß auch nicht, auf die jüngsten Urnengänge hinzuweisen, bei denen die SPÖ in Wien Zugewinne verzeichnet hätte - also auf die AK-Wahl, die ÖH-Wahl und die Wahlen zum EU-Parlament.
Der erste Platz für Rendi-Wagner ist an sich wenig überraschend . Denn dass die Bundesparteichefs, sofern sie aus der Hauptstadt kommen, die Wiener Landesliste anführen, hat bei den Roten Tradition. "Ich bin so wie ich hier stehe eine waschechte Wienerin", berichtete die Spitzenkandidatin. Sie versprach, den Menschen Chancen und Sicherheit geben zu wollen. Wenn es um die Zukunft gehe, seien einige pessimistisch: "Ich nicht."
"Ich werde alles daran setzen, einen fairen und saubere Wahlkampf zu führen", versprach Rendi-Wagner. "Schäbige Maßnahmen", mit denen versucht würde auf Politik Einfluss zu nehmen, lehne sie ab, sagte die SPÖ-Chefin - mit Verweis auf den am Montag von der ÖVP dargelegten Sachverhalt, wonach gefälschte E-Mails im Umlauf sind. Dass ihr der Wiener Gemeinderat Christian Deutsch im Wahlkampf zur Seite stehen wird, hob Rendi-Wagner heute eigens hervor. Sie sprach von einer "perfekten Ergänzung".
Auf der SPÖ-Landesliste kandidieren insgesamt 66 Personen. Hinter der "Doppelspitze" gehen die Abgeordneten Kai-Jan Krainer und Harald Troch an den Start. Nicht mehr mit dabei ist unter anderem SPÖ-Justizsprecher Hannes Jarolim, neu im Team ist hingegen Barbara Teiber. Die Bundesdesvorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) kandidiert auf dem siebenten Platz. Unmittelbar vor ihr steht Christoph Matznetter auf der Liste.
Dieser wird jedoch schon vor dem Beginn der nächsten Legislaturperiode wieder als Nationalratsabgeordneter in Erscheinung treten - da er das frei werdende Mandat des künftigen EU-Parlamentariers Andreas Schieder übernimmt. Schieder wird sich - obwohl dann bereits in Brüssel - auch im Wiener Wahlkampf einbringen, versprach die Landesparteisekretärin der Wiener SPÖ, Barbara Novak. Um seine Unterstützung zum Ausdruck zu bringen, wie betont wurde, hat sich Schieder sogar für eine Kandidatur entschieden. Er ist auf dem 66. und damit letzten Platz der SPÖ-Landesliste zu finden. (APA/Red)
Bild: SPÖ