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SMZ-Süd: Täter macht "innere Stimmen" geltend SMZ-Süd: Täter macht "innere Stimmen" geltend
Chronik

SMZ-Süd: Täter macht "innere Stimmen" geltend

Der 33-Jährige wirkte bei Beschuldigteneinvernahme laut Polizei "normal und orientiert".
Siniša Puktalović
Donnerstag, 11. Juli 2019
Verfasst am 11.07.2019 von Siniša Puktalović

Der 33-Jährige, der am Mittwochvormittag im SMZ Süd in Wien einen Oberarzt niedergestochen und schwer verletzt hat, hat sich in seiner polizeilichen Beschuldigteneinvernahme zur Messer-Attacke geständig gezeigt. Hinsichtlich des Motivs berief sich der Verdächtige "auf innere Stimmen", die er befolgt hätte, teilte Paul Eidenberger von der Landespolizeidirektion am Donnerstag auf APA-Anfrage mit.

"Er wirkte bei der Beschuldigtenvernehmung für die Beamten normal und orientiert. Er konnte beispielsweise Daten zu früheren Behandlungen nennen und Zusammenhänge schildern", berichtete Eidenberger. Zur Tathandlung und Motivlage befragt, habe der 33-Jährige angegeben, "er hätte plötzlich Stimmen gehört, die ihm den Angriff suggeriert hätten". Der 33-Jährige, der seit 2011 im SMZ Süd behandelt wurde und dort vor wenigen Wochen einem operativen Eingriff unterzogen wurde, hätte sich auch auf Anweisung dieser Stimmen ins Spital begeben, sagte Eidenberger. Ärztlichen Untersuchungs- oder Kontrolltermin für Mittwoch hatte der aus Sierra Leone stammende Mann, der sich seit 2004 in Österreich befindet und subsidiären Schutz genießt, keinen.

Ob die Angaben des 33-Jährigen plausibel sind, wird wohl ein psychiatrischer Sachverständiger zu klären haben. Der Verdächtige wurde nach seiner Einvernahme in die Justizanstalt Josefstadt überstellt.

Unterdessen sind von der Polizei bereits einige Augenzeugen zu ihren Wahrnehmungen befragt worden. Noch am Donnerstag soll der niedergestochene Arzt vernommen werden - der Zustand des 64-Jährigen, der sich zunächst in Lebensgefahr befunden hatte und der dank einer Notoperation stabilisiert werden konnte, lasse eine Befragung zu, hieß es seitens der Polizei. (APA)