Polizeischutz für Justizministerin
Die neue österreichische Justizministerin Alma Zadić (Grüne) steht derzeit unter Polizeischutz. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend. Die ursprünglich aus Bosnien stammende Rechtsanwältin und Politikerin muss aktuell von der Cobra überwacht werden. Der österreichische Verfassungschutz hat die andauernden virtuellen Angriffe und Attacken gegen Zadić seit Tagen im Auge und ist daher besonders wachsam.
Im Gespräch mit Journalisten betonte Zadić, dass sie in den vergangenen Tagen versucht habe, sich angesichts von Beschimpfungen bis hin zu Morddrohungen von sozialen Netzwerken fernzuhalten. Der Tag der Angelobung sei nicht nur für sie und ihre Eltern sondern auch für viele Menschen mit Migrationshintergrund sehr emotional gewesen, meinte die in Bosnien geborene Justizministerin. Rechtsradikale Gruppierungen wie etwa die Identitären haben die 35-Jährige als neues Lieblingsfeindbild auserkoren, auch die FPÖ attackierte sie im Netz, sogar Vizebürgermeister Dominik Nepp tat sich im Netz mit harten Worten gegen die Politikerin mit Migrationshintergrund hervor.
Die wüsten Internet-Attacken auf die neue Justizministerin haben auch die Amtsübergabe im Ressort am Dienstag dominiert. Ihr Vorgänger Clemens Jabloner sprach etwa von einer Beschimpfungsorgie, die einen besonderen Tiefpunkt darstelle. Jenen, die dafür verantwortlich seien, attestierte er "Niedertracht".
Bild: Parlamentsdirektion/Thomas Jantzen