Arbeitslosigkeit in Wien um 21,9% gestiegen
In Wien wirkt sich die Coronakrise weiter deutlich am Arbeitsmarkt aus: Die Zahl der beim Arbeitsmarktservice als arbeitslos vorgemerkten Personen ist im Oktober 2020 im Vergleich zu Oktober des Vorjahres um 26,4 Prozent auf 136.367 gewachsen, die der Betroffenen in Schulungen um 5 Prozent auf 29.937. Die Summe beider Gruppen ist somit um 21,9 Prozent größer geworden, wie es am Montag in einer Aussendung hieß.
Bemerkbar macht sich vor allem die Tatsache, dass in der Bundeshauptstadt der Tourismus dramatisch eingebrochen ist. Denn nach Branchen betrachtet ist die Arbeitslosigkeit im Oktober in Hotellerie und Gastronomie um 51 Prozent gestiegen. Im Bau betrug der Zuwachs 29,7 Prozent, im Handel 25,3 und in der Warenproduktion 19,4 Prozent.
"Dass die Pandemiesituation nun einen weiteren Lockdown erzwingt, wird natürlich auch die Arbeitsmarktlage nicht einfacher machen", prophezeite AMS-Wien-Chefin Petra Draxl: "Die angekündigten Unterstützungsangebote der Bundesregierung geben uns allerdings sehr guten Grund zur Hoffnung, dass auch die stark betroffenen Branchen den allergrößten Teil ihrer Beschäftigten werden halten können - und ich bitte die Wiener Wirtschaftstreibenden, das zugleich als dringenden Appell zu verstehen, jetzt niemanden zu kündigen."
In den kommenden Wochen werde die Arbeitslosigkeit allerdings schon allein aufgrund der jährlichen Saisoneffekte steigen, hielt sie fest. Der Höhepunkt sollte im Jänner erreicht sein. Draxl ersuchte Personen, die von Winterarbeitslosigkeit betroffen sind, sich auf elektronischem Weg arbeitslos zu melden. Dies sei bereits drei Wochen vor Ende der Beschäftigung möglich, betonte sie.(apa)