Ngosso: "Ich möchte ein Vorbild sein"
Am 24. November formiert sich die neue Wiener Stadtregierung. 46 Abgeordnete zählt die stimmenstärkste Kraft die SPÖ. Unter den zwölf neuen Stadtroten (neun Frauen, drei Männer) sticht eine Frau besonders hervor: Mireille Ngosso. Für die SPÖ kandidiert sie bei der Wien-Wahl auf Platz 27, ihr Einsatz macht sich schlussendlich bezahlt. Mit 4.000 Vorzugsstimmen zieht sie als erste schwarze Frau in den Wiener Gemeinderat ein. Nur drei SPÖ-Abgeordnete bekommen noch mehr, wienweit sind es die siebentmeisten Vorzugsstimmen.
Ngosso: "Stolz und glücklich"
„Ich kann es immer noch nicht so richtig fassen, ich bin sehr stolz und glücklich, dass ich jetzt mitgestalten darf“, sagt Ngosso im W24-Interview. Geboren ist die 40-Jährige in der Demokratischen Republik Kongo, mit vier Jahren flieht sie mit ihren Eltern nach Wien. Hier geht sie zur Schule, studiert, wird Ärztin. 2015 übernimmt die Mutter eines Sohnes das Amt der stellvertretenden Bezirksvorsteherin im 1. Bezirk. Im Gemeinderat will sie sich jetzt vor allem für die Themen Antirassismus und Gesundheit einsetzen.
Themen: Antirassismus und Gesundheit
Auf Instagram folgen Ngosso mittlerweile über 10.000 Menschen. Zuletzt macht sie vor allem als Mitorganisatorin der Black Lives Matter Demo in Wien von sich reden. Einen Aktionsplan gegen Rassismus kann sie sich auch auf Wien-Ebene vorstellen. Ngosso: „Jetzt kommt es darauf an, in welche Ausschüsse ich hineinkomme“.
Vorbild-Wirkung
Mit ihrem Einzug in den Gemeinderat schreibt Ngosso jedenfalls Geschichte. Ihren Job als Ärztin in der Klinik Hietzing wird sie weiter ausüben. Mit ihrer Arbeit im Gemeinderat will sie vor allem für Wienerinnen und Wiener mit Migrationshintergrund ein Vorbild sein. (vk)